ZØRZA – IEI

Das polnische Duo ZØRZA hat den Dreh auf ihrer Debüt-EP raus. Die hochmelodisch treibenden Stücke versprühen eine packende Atmosphäre und erinnern von ihrer Intensität an ihre Landsleute MGLA oder die famosen Kanonenfieber. Nach zwei herrlich dahinfegenden Songs mit kreischenden Vocals und wunderbar integrierten Leads sowie Blastbeats bauen die beiden Musiker ein sphärisch waberndes Zwischenspiel ein, das meiner Meinung nach den Fluss und die Dynamik komplett runterfährt und etwas zu lang geraten ist. Das epische Titelstück als Finale glänzt durch einen wunderbar entspannten Aufbau; ein sehnsuchtsvolles Gitarrenlead dominiert die ersten Minuten, bevor zwei Gänge höhergeschalten wird und feine Blasts eingestreut werden. Elegant legen sich die Melodien in das rhythmisch trabende Fundament und bestimmen die erhabene Atmosphäre, die beinahe ohne Gesang auskommt, nur desperate Schreie und eine weibliche Sprechstimme ertönen während der 10 Minuten verhallt im Hintergrund. Die Spieltempi variieren gekonnt und legen Zeugnis von großem Komponiergeschick ab. Das Haupt-Riff ist verdammt gut, wird aber etwas zu oft wiederholt.

Fazit: Feine Melodien und treibende Rhythmen dominieren das erste Lebenszeichen der polnischen Musiker – hier vermengen sich getragene Momente mit zackiger Angriffslust in einem gut balancierten Verhältnis.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard