ZØRZA – Hellven (2024)

Band: ZØRZA
Album: Hellven
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Western Forest Rites 
02. Night Of The Werewolf
03. Death II 
04. Lunacy Of Memories
05. The Crown With Silver Thorns
06. Zorza II 
07. Danse Macabre 
08. Under The Reign Of The Black Moon
09. Journey to the End (1184)

Unglaublich innovativ und noch nie zuvor gehört: Rabengekrächze und Donnergrollen eröffnen den erster Longplayer (nach einer EP 2023) dieser polnischen Band. Das Trio erinnert später von der Melodieführung an die bekannten Landsleute von MGLA; auch Harakiri For The Sky-Fans dürften während der moderat epischen Stücke Luftsprünge vollführen. Einige fließende Taktwechsel verändern den hypnotisch gleitenden Spielfluss, ruhige Zwischentöne wie das Ende von “Night Of The Werewolf” wirken wie das Salz in der Black Metal-Suppe. Die wunderbar gespannten Melodiebögen schimmern immer wieder durch und geben den Songs eine harmonische Kolorierung. Das erhabene Werk “Death II” glänzt zudem mit einem gelungenen Gesangsarrangement, dynamischen Klangschichtungen und expressiven Steigerungen. Das Unendlichkeitsriff trägt uns auf hochmelodischen Schwingen in den Heavy Metal-Heaven – das macht süchtig! ZØRZA spielen sich immer mehr in einen wahren Rausch und fegen alle anfänglichen Bedenken von wegen Copycats mit einer überschwänglichen, ungemein spielfreudigen Präsentation vom Tisch. Angenehmer Nebeneffekt: die Band nimmt öfters das Tempo raus und lässt nicht nur die musikalischen Muskeln spielen, sondern bietet ruhigen Sequenzen ebenso Platz zur Entfaltung. Groovige Ryhthmen sorgen für griffige Headbangmomente und die notwendige Prise an Melodie ist mit an Bord. Das sphärisch wabernde Instrumentalstück “Zorza II” wirkt bei dieser unbändigen Energie als willkommene Atempause, ist allerdings zu lange geraten. Umso heftiger detoniert dann das mit Vocals sparsame Abschlusstripel mit begeisternder Feindynamik, packenden Grooves und erneut explodierenden Augmentationen, wobei das finale Cover “Journey to the End (1184)” den seligen Windir würdig Tribut zollt.

Fazit: Ein Album wie ein Erdrutsch – nach dem innovationslosen Beginn baut sich Hellven wie ein gewaltiger Sturm auf und fegt mal leicht chaotisch, aber oft feinsinnig melodisch, in unsere Herzen und Nackenmuskeln. Stark!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard