ZAPPENDUSTER – Death Clock (2023)

ZAPPENDUSTER, ein Quintett aus Deutschland, starten mit einem dem Bandnamen entsprechenden Stimmungintro in ihr 2. Album. Mächtige Symphonik wird von bissig pumpenden Riffs und tiefen, röchelnden Growls sowie gut verständlichen Screeches abgelöst. Thrashig hoppelnde Grooves und eine dezente, schwerfällige Rhythmik gehen mit dem leichten Hardcore-Einschlag Hand in Hand. Rockige Riffs bringen eine leichtfüßige Gute-Laune-Facette ins Spiel und so halten sich progressive Experimentierfreude und direkte Eingängigkeit gekonnt die Waage. Harmonische Soli lockern auf und feinsinnige Ruhephasen mit Flüstervocals addieren eine weitere Klangebene. Herzhaftes, teils charmant neben der Spur agierendes Gekreische gibt es allerdings auch jede Menge und so sorgt die Band sowohl vokalistisch als auch musikalisch für Alternation. Obendrein fallen einige Refrains unaufdringlich eingängig aus, wodurch eine stimmungsvoll-lockere, aber auch anspruchsvoll-herausfordernde Mischung entsteht. Melodischer, eiskalter Black(Death/Thrash Metal dominiert während “Iceland“, wobei hier die angenehme Bassbegleitung wohltuend auffällt. Nebenbei bildet ein erzählerisches Solo ein weiteres Akustik-Puzzlestück für eine gelungene Gesamtperformance, die auch einen sphärisch schwebenden Klargitarrenpart beinhaltet. Schöne Leads durchziehen im Hintergrund die Szenerie und kontrastieren die direkt ballernden Riffs und harschen Vocals; manchmal verschleppen die Jungs das Tempo gekonnt und lassen keine Langeweile aufkommen. Sogar balladeske Töne finden Platz und zeigen, dass keine Scheu vor Diversität gegeben ist. Anspieltipps: die melodischen Thrasher “Preview Of Life” und “Blackened Might“. Beim Abschluss “Bergblutwaffen” klingt dann kämpferischer Pagan Metal durch.

Fazit: ZAPPENDUSTER packen vieles in ihr Album: knackige, einfache Thrash-Riffs, progressive Anklänge, Hardcore-Vibes, sphärische Epik oder heroisches Pathos. Das klingt zwar nach Überladung, doch die Band schafft den Spagat zwischen variablen Tempi und Stimmungen meist in elegant fließender Manier.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard