Band: YLMGARD
Album: Ambulabit In Tenebris
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Into Darkness (Intro)
02. Dies Irae
03. Temple Of Knowledge
04. Ambulabit In Tenebris
05. Oede
06. Frost
07. Hermansteyn
08. Glittering Moonlight In The Snow
09. Crusted Frozen Christblood (2020)
10. Ghosts Of Nature (Outro)
Review Georg Günthõr:
Ambulabit In Tenebris ist das neueste Album der Deutschen YLMGARD und gleich zu Beginn kann
ein Statement getroffen werden. Wir haben es hier mit einem verdammt oldschooligen Black Metal
Album zu tun, aber doch nicht ganz…
Damit nun ohne Umschweife zum ersten Punkt des Reviews. Den Sound des Albums. Dieser ist im
Grunde bereits ein Erlebnis für sich. YLMGARD geben hier Klänge, wie wir sie aus der Anfangszeit des
Black Metals kennen, zum Besten. Vocals sind kaum verständlich und treten im Gegenzug zu den
restlichen Instrumenten komplett in den Hintergrund. Klangtechnisch erfüllt sich damit komplett
der Anspruch des Oldschool Black Metal Sounds. SUPER!
Damit geht es nun direkt weiter zu den Songs und hier zeigen YLMGARD tatsächlich eine gewisse
Experimentierfreude. Die klassischen atmosphärischen aber eintönigen Black Metal Riffs werden von
nahezu tanzbaren Rhythmen unterbrochen, was dem ganzen Album einen durchaus frischen Wind
gibt. Allerdings tappt YLMGARD trotz des frischen Windes in eine typische Genrefalle. Ambulabit In
Tenebris wird im Laufe des Hördurchganges immer langatmiger und anstrengender, da trotz allem
eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs eintritt.
Fazit: Für Fans des Oldschool Black Metal, die sich nicht an etwas Experimentierfreude stören, sicherlich einen Hördurchgang wert.
Punkte: 7 / 10
Review Leonard:
Manche Bands wie YLMGARD machen es dem Hörer nicht einfach: absichtlich scheppernd, old school um jeden Preis, mies polternd, monoton scheppernde Drums, stampfend, oft aber radikal stumpf – dazu die heftig verhallte, zutiefst verzweifelte Stimme…also ich finde das Ganze recht uninspiriert, wenn ein arg hoppelnder Uffta-Takt dem Gehörnten nachjagt , ohne ihn auf dem holprigen Höllenpfad einzuholen. Den „Temple Of Knowledge“ möchte man nach dem Erstbesuch lieber meiden, denn die einzige Erkenntnis ist jene, dass schlechter Sound und monotones Geklopfe auf der Waschmitteltrommel plus Riffs aus dem Wespenschwarm richtig an den Nerven zerren. Doch Überraschung: das Stück „Oede“ klingt entgegen des Titels gar nicht so, sondern recht groovy und beschwingt, bevor dann unseliges Gepolter wieder vieles zunichte macht. Überraschung 2: die gute Leadmelodie während dem Lied „Frost„; auch die langsame Passage mit ratterndem Rhythmus kombiniert klingt nett, aber das Hoppeln am Ende eher wie eine Persiflage des Genres. Eine Höllenqual der akustischen Art nimmt ihren Lauf, bis zum Ende durchzuhalten, ohne sein gesamtes Nervenkostüm zu zerreißen, ist echt schwierig. Extramies wird der Sound beim unhörbaren „Crusted Frozen Christblood„, kaum zu glauben wie man absichtlich so einen Sound auf Platte präsentieren kann. Die abgrundtiefen Growls mögen noch als an den Haaren herbeigezogener Pluspunkt dienen, doch diese Tortur erstreckt sich über endlose 2128 Sekunden (total trveness time: etwa π x 666s). Das nichtssagende „Outro“ erlöst uns endlich.
Fazit: Black Metal Contest: wer schafft es, die ganze CD durchzuhören, ohne die Nerven wegzuwerfen und seine Fingernägel in die modrigen Wände seines verrottenden Kellerverlieses zu bohren?
Als Quasi-Übersetzung des Titels: Ich werde nicht in dieser Dunkelheit wandeln!
Punkte: 2 / 10
Autor: Leonard / Georg Günthõr