Band: WELMOED
Album: Ask & Embla
Genre: Blackened Post Metal
Trackliste:
01. Naga
02. Ask & Embla
03. De Zee en Haar Heimlijk Rijk
04. Legioen
05. Verlossend Vuur
Die Niederländer WELMOED präsentieren auf ihrem Einstandswerk Ask & Embla harmonische Klänge mit gelegentlichen Steigerungen hinsichtlich Tempo und moderater Aggression. Das Album beginnt mit wunderbar gleitenden, sphärischen Gitarren, die Fans von Harakiri For The Sky oder MØL zum Träumen und entrückten Schwelgen animieren werden. Es dauert drei Minuten zum kurzen Ausbruch, der dem verträumten Instrumentalstück „Naga“ eine gehörige Portion an Dynamik verleiht. Danach überrascht das harsche Aufbegehren mit interessanter Vokalisierung beim Titelstück, auch die unbequem dissonanten Zwischentöne treffen den Hörer unvorbereitet – die Stimmung wechselt abrupt zwischen filigran schwebenden und plötzlich bissig attackierenden Parts. Die dezente symphonische Färbung verpasst der vielschichtigen Musik noch eine zusätzliche Facette. Ein klassisches Streicherarrangement verbindet sich mit erhabenem Frauengesang und schöner postmetallischer Reduzierung, sodass man beizeiten richtiggehend wegdriftet – doch ohne Vorwarnung reißt die Band das Stimmungsruder herum und überrascht mit einem rhythmisch vehementen Zwischenspiel. Manche Songs enden recht schnell und sorgen so für den nächsten Aha-Effekt, Das epische „Legioen“ verbindet folkige Passagen mit grimmiger Raserei, bevor das Finale „Verlossend Vuur“ einen Schuss Filmsoundtrack-Theatralik mit herzhaftem Speed und zackigen Grooves vermengt. Ein sang- und klangloses Ende – sozusagen das Gegenteil eines Fade-Outs – provoziert nach so mancher Gänsehaut ein Achselzucken.
Ein gutes Glas Wein ohne Abgang sozusagen…
Fazit: WELMOED fusionieren auf ihrem höchst spannenden Debütwerk verträumte Melodien, rockige Rhythmik, explodierendes Tempo und symphonische Eleganz mit dissonanten Nuancen – das alles garniert mit überraschenden Wendungen ergibt ein kurzweiliges, packendes und tiefgründiges Album für eine detailreiche Entdeckungsreise! Schönheitsfehler: die unspektakulären Schlusspunkte werden den sonst feinen Songstrukturen nicht gerecht.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard