WALLFAHRER – Anthologie der Abkehr

Band: WALLFAHRER
Album: Anthologie der Abkehr
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Lacrimis Sanguine
02. Wallfahrt (Pfade der Erkenntnis)
03. Zeitzeremonie (Es endet alles)
04. Wildes Heer (Epilog des Herbstes)
05. Ketzerkonfession
06. Lichtmesse (Als die Bergfeuer brannten)

WALLFAHRER ist ein Black Metal-Duo aus Deutschland. Das Zweier-Gespann, über das es nicht viele Infos im Netz zu finden gibt, ist recht fleißig und veröffentlichte von 2018 bis 2022 insgesamt 4 Longplayer und eine EP. Das vorliegende Werk Anthologie der Abkehr ist das Debut-Album der Deutschen und wurde 2018 auf den Markt gebracht. Das deutsche Label Schattenpfade brachte nun das Erstlingswerk als Double-Vinyl-Edition mit einer limitierten Auflage von 240 Stück raus. Die Platte beinhaltet 6 Tracks bei einer Laufzeit von 53 Minuten.
WALLFAHRER legen gleich beim Opener „Lacrimis Sanguine“ fulminant los und überzeugen mit eingängigen Melodien. Gesanglich setzt man auf handelsübliches Gekrächze, das die leicht endzeitliche Stimmung sehr gut unterstützt. Melodisch und doch etwas melancholisch geht es auch im folgenden „Wallfahrt (Pfade der Erkenntnis)“ weiter. Auch mit der Laufzeit bleibt man mit etwas mehr als 8 Minuten hart am Limit. Aber das Duo schafft es immer wieder, für ausreichend Abwechslung zu sorgen und so verfliegen selbst diese 8 Minuten im Schnelldurchlauf und das ist ein gutes Zeichen für die Leistung der Deutschen. Im dritten Song „Zeitzeremonie“ schaltet WALLFAHRER einen Gang höher und zeigt, dass man sich auch in höheren Gefilden wohl fühlt. Dieser Track ist mit einer Laufzeit von 06:42 der Kürzeste auf der Platte. Darauf folgt gleich das über 10 Minuten lange „Wilde Heer“. Hier lässt man nach einer ca. 1minütigen Einleitung mit einer epischen Atmosphäre aufhorchen. Diese Nummer ist definitiv das bisherige Highlight des Albums und kann trotz der langen Dauer voll überzeugen. „Ketzerkonfession“ wirkt dagegen etwas zerfahren; es kommt recht schwer ein flüssiger Hörgenuß zustande und erst ab der Mitte kommen wieder mehr melodische Akzente hinzu. Daher hinterlässt der Track ein zwiegespaltenes Gefühl. Abgeschlossen wird das Werk von „Lichtmesse“, das wieder mit altbewährten Stärken punkten kann und das Album so würdig abschließt, auch wenn die Laufzeit mit 11:39 deutlich zu lange ausgefallen ist und somit ist zum Ende nochmals Konzentration gefragt!

Fazit: Auch wenn dieses Album schon wieder 5 Jahre alt ist, versprüht es noch sehr viel schwarzmetallischen Charme. Wer dieses Werk noch nicht kennt, sollte diese Bildungslücke definitiv schließen!

Punkte: 8 / 10

  

Autor: Thomas Mais-Schöll