WALG – IV (2024)

Pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk beehrt uns das niederländische Melodic Black Metal-Duo WALG mit einem neuen Album. Seit seiner Gründung 2021 bekommen Fans im Jahrestakt ein neues Werk spendiert und so bleiben die Niederländer in konstanter Erinnerung. Das vorliegende vierte Album mit dem schlichten Titel IV erschien im April 2024 und bietet mit seinen 10 Tracks eine Unterhaltungsdauer von ca. 47 Minuten.
Mit seinem dritten Album III (Review) konnte das Duo für große Furore sorgen und daher war ich gespannt ob sie sich die Messlatte selbst zu hoch gelegt haben und ob sie diese mit ihrem neuesten Werk wieder erreichen bzw. übertreffen können. Die Beantwortung dieser Frage möchte ich gleich vorweg nehmen, denn das Duo Robert & Yorick liefert auch auf ihrem neuen Longplayer eine grandiose Darbietung ab. So bekommt man wieder rasanten Black Metal mit eingängigen Melodic-Parts und düsterer Atmosphäre präsentiert. Schon der Opener “Radeloos” lässt daran keine Zweifel aufkommen und verwöhnt den Zuhörer mit erwähnten Vorzügen und entfesselt ein Headbang-Festival. Auch im zweiten Titel “Vuurdoop” legt man mit Highspeed los und gibt so dem Hörer keine Zeit zu verschnaufen; es geht weiter mit harmonischer Knüppel-Beschallung. Es ist einfach toll wie flüssig den Niederländern alles von der Hand geht. Übergänge werden fließend vollzogen und so kommt der Spielfluss nie zum Erliegen. Mit hoher Schlagzahl sieht man sich auch im dritten Track “Wanneer Het Glas Breekt” konfrontiert, aber diese Nummer bieten einen Mix aus düsterer und epischer Atmosphäre und sticht daher sehr gut heraus. Im vierten Track “Als Een Korrel Zand” wird man dann erstmals mit ruhigeren Tönen verwöhnt und der Blutdruck senkt sich wieder. Hier bekommt man einen Song mit Ohrwurm-Charakter serviert und dieser ist für mich auch das bisherige Highlight des Albums. Dann nimmt man in “Kringloop Van Zelfhaat” wieder Fahrt auf und mit der kurzen Erholungsphase ist wieder Schluss. Man wird wieder gnadenlos mit Melodien bombardiert. So geht es auch in “Geen Einde In Zicht” weiter, aber hier haben die Riffs mehr Wiedererkennungswert als zuvor. Für mich ein weiteres Highlight unter vielen. Auch in weiterer Folge lassen WALG nichts anbrennen und zünden ein Feuerwerk nach dem anderen und man möchte eigentlich keine Favoriten nennen, da jeder Song für sich ein Highlight darstellt. Für mich zählen die Niederländer mittlerweile zur absoluten Elite der Underground-Szene und könnten mit diesem Werk den absoluten Durchbruch schaffen.

Fazit: WALG steht für rasanten und melodischen Black Metal der Extraklasse und das stellen sie mit ihrem vierten Longplayer wieder unter Beweis!

Punkte: 10 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll