VITUR – Transcending The Self (2024)

VITUR ist ein relativ neuer Vertreter der polnischen Death Metal-Szene. Gegründet wurde die Band 2020 in der Hauptstadt Warschau. Das Quartett veröffentlichte nach 2 Single-Veröffentlichungen im September 2024 das vorliegende Debut-Album Transcending The Self über das polnische Label Deformeathing Production. Die Scheibe wurde mit 9 Tracks bestückt und bietet Unterhaltung für 33 Minuten und 41 Sekunden.
Nach einem kurzen Intro folgt sofort der Presslufthammer und die polnische Abrissbirne beginnt mit ihrer Arbeit. Wie bei den meisten Bands aus osteuropäischen Ländern sticht sofort die grandiose Leistung des Schlagzeugs hervor. Wie eine Maschine mit der Präzision eines Schweizer Uhrenwerks bearbeitet Drummer Ignacy Z. seine Kessel. Weiters muss man die sehr gute Arbeit beim Mastern dieses Albums hervorheben, da der Sound auf sehr hohem Niveau über die Boxen wiedergegeben wird. Die Mucke selbst ist beim ersten Durchlauf durch den Mix aus technischer und progressiver Herangehensweise etwas schwer erfassbar und es braucht wirklich mindestens einen weiteren Hördurchgang, um die Feinheiten und Einzelheiten in den Songs zu realisieren. Bei der ersten Hörprobe wirkt anfangs alles etwas wirr, aber dem ist eigentlich gar nicht so. Denn beim genaueren Hinhören merkt man erst, wie detailreich VITUR agieren. Auch die Riffs wirken beim Überfliegen der Nummern etwas konfus und erst wenn man sich konzentriert, merkt man erst, wie viele geniale Wendungen in den Tracks vorhanden sind. Natürlich muss man eine Affinität zu diesem Genre haben, um es zu genießen, aber hier sollte man ruhig als Genre-Neuling auch mal ein Ohr riskieren.

Fazit: Wer mit progressivem und technischem Death Metal vertraut ist, der wird hier bestens unterhalten. Wenn man mit dem Stil wenig anfangen kann, wird man hier überfordert. Transcending The Self ist definitiv ein Genre-Highlight, das jedoch nach der passenden Hörerschaft sucht.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas