Band: VIDRES A LA SANG
Album: Virtut Del Desencís
Genre: Black/Death Metal
Trackliste:
01. Màrtirs
02. Sempre és incert
03. L’elegia dels innocents
04. Capricis de l’atzar
05. Records a l’oblit
06. Llàgrimes de sang
Mit VIDRES A LA SANG bekommt es der Zuhörer mit einer Black/Death Metal-Formation aus Katalonien zu tun. Die Katalanen blicken auf eine langjährige Bandhistory zurück, sind sie doch schon seit 2002 aktiv. Trotz einer 8jährigen Schaffenspause (von 2010 bis 2018), veröffentlichten sie insgesamt 5 Longplayer. Im November 2024 folgte nun Album Nummer 6 über das spanische Label Eternal Juggernaut Records. Die Scheibe trägt den Titel Virtut Del Desencís und beinhaltet 6 Tracks mit einer Unterhaltungsdauer von 44,5 Minuten.
Hört man sich den Opener „Màrtirs“ an, dann wird einem schnell klar, dass die angegebene Schublade zwar in Teilen zutrifft, aber bei weitem nicht das ganze Potential von VIDRES A LA SANG widerspiegelt. So sind in der Musik der Katalanen sehr progressive Elemente zu hören; man nähert sich auch immer wieder dem Post-Metal-Genre an und bietet so einen sehr facettenreichen Mix. Der Sound ist dabei klar und druckvoll zugleich und lässt keine Wünsche offen. Gesanglich setzt man auf dezentes Gekeife und auch auf klaren Gesang, der sehr gut mit dem Klangbild harmoniert. Im zweiten Titel „Sempre és incert“ bleibt man dieser progressiven Note treu, setzt aber mehr auf Atmosphäre. Der klare Gesang hat zwischendurch schon sehr poppige Anleihen und härtere Einlagen haben Seltenheitswert. Es kommt aber kein richtiger Spielfluss zustande, da alles zu abgehackt wirkt. Ab diesem Zeitpunkt nimmt das Album dann aber richtig gut Fahrt auf. „L’elegia dels innocents“ kann wieder an den starken Opener anschließen, dann folgt mit „Capricis de l’atzar“ ein Prog-Song, der auch mit stampfendem Rhythmus aufwarten kann und so für Abwechslung sorgt. Dass die Katalanen auch richtig Gas geben können und auch Black Metal im Blut haben, zeigen sie dann im vorletzten Titel „Records a l’oblit“, der mit das Highlight auf der Scheibe ist. Mit dem über 9 Minuten langen Atmospheric/Post-Metal-Track „Llàgrimes de sang“ wird dieses Album dann atmosphärisch und post-metallisch abgeschlossen.
Fazit: VIDRES A LA SANG sind ein absoluter Geheim-Tipp für Fans des progressiven und atmospherischen Post-Metal. Auch Post-Black Metal-Anhänger könnten hier ein zu Hause finden. Man braucht zwar einen langen Atem, um bei der Sache zu bleiben, aber wer Geduld beweist wird am Ende mit einem sehr eingängigen und harmonischen Werk belohnt.
Punkte: 8 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll