Band: VESUVIAN
Album: Emergence
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Emergence
02. Seas Of Grey
03. Grief Drinkers
04. Sunless Dreams
05. Architects Of Ruin I: Indoctrinate
06. On Curse Sands
07. For Those We Left Behind
08. Writing Folktales
09. In The Gallows At The Edge Of The World
Was bietet das 1. Album (nach 2 EPs und 3 Singles) des amerikanischen Quintetts VESUVIAN? Zu Beginn träumerische, dann bombastische Klänge, bevor ein melodisches Riff nach vorne peitscht. Eine growlende Stimme passt wunderbar zur Musik und die Variation mit der schreienden Vokalisierung klappt auch wie am Schnürchen. Dezent symphonische Keys im Hintergrund, dazu leicht moderne Anklänge beim Riffing – beim Opener „Emergence“ machen VESUVIAN mal sehr viel richtig, auch der gelungene Refrain fährt Pluspunkte ein. Ein bisschen nach Schema F komponiert, aber garantiert handwerklich qualitativ hochwertig. Auch auf Ruhephasen vergessen die vier Musiker nicht und bringen so tempo- und stimmungsmäßig Abwechslung aufs Tablett. Midtempo und gen Black Metal-Raserei driftender Highspeed geben sich die Klinke in die Hand, auch groovy Rhythmen dürfen mal die Führung übernehmen. Die Stücke sind auf den Punkt gespielt, fokussiert und (trotzdem) lebendig pulsierend. Ein überraschend theatralischer Zwischengesang belebt mit der heroischen Gitarrenmelodie das progressivere „Sunless Dreams„. Leider ist das Tralala-Liedchen „Writing Folktales“ für meine Begriffe zu banal und deshalb ohne Tiefgang. Das finale Epos „In The Gallows At The Edge Of The World“ bügelt dieses Manko aber aus, nimmt sich gut 7 Minuten Zeit und lässt die Ideen länger wirken; hier gelingt der sich steigernde Aufbau besonders gut und der Hörer durchlebt von kontemplativer Ruhe über getragenes Midtempo bis zu explosiver Griffbrettartistik einige Emotionen von zart bis hart.
Fazit: Fans von leicht symphonisch angehauchtem, hochmelodischem Death Metal können beim Griff zu diesem Album nichts falsch machen; die außergewöhnlichen Ideen fehlen zwar, aber die guten Variationen und dynamischen Songs mit starken Refrains machen verdammt viel Spaß. Die Prise Kitsch obendrauf muss man allerdings mögen…feinster Power Death Metal!
FFO: Silent Line, Be´lakor, Orpheus Omega
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard