URACHEL – Gehenna (2024)

Band: URACHEL
Album: Gehenna
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Intro
02. Gehenna
03. Demoinc Visions
04. Dining With The Devil
05. Eternal Desolition
06. Infernal Confluence
07. Gorgo
08. Skin-Walker
09. Rise Of The Void
10. Hidden Track Cover

Der ungarische Multiinstrumentalist Axafan ist hochaktiv. Es ist Teil mehrerer Bands und mit seinem Black-Metal-Solo-Projekt URACHEL legt er nur etwa 6 Monate nach dem Erstling mit Gehenna das zweite full-length-Album vor. Wie schon beim ersten Album Pseudomonaachia Daemonium nimmt er sich völlige kreative Freiheit und spielt sämtliche Instrumente selbst ein.

Nach einem Intro, in dem die Dämonen frei gelassen werden, startet das Album mit voller Wucht mit direktem straight-in-your-face-Black-Metal. Der Titel-Track „Gehenna“ baut ordentlich Druck auf und reißt die Hörerin unmittelbar mit und bringt sie an den biblischen Schauplatz von Bestrafung an Leib und Seele. Ein schön düster gezeichnetes Bild, in dem sich „Demonic Visions“ zeigen. Dieser zweite Track ist etwas abwechslungsreicher als der Opener: er beginnt mit einem melodiösen Gitarrenpart, der dann als wiederkehrendes Motiv, hinter druckvollen, staubtrockenen Beats erhalten bleibt. Interessante Variationen zeigen sich auch in den Vocals, Axafan zeigt sein Repertoire zwischen Black-Metal-typischem Gekrächze und tiefem Gutteral- und Klargesang. Er zeigt damit Stilmittel, die sich über das gesamte Album hin immer wieder zeigen. Mit „Dining With The Devil“ hellt sich die vermittelte Atmosphäre etwas auf, die melodiösen Passagen sind länger, stellenweise sogar verspielt. Harmonie, überraschende Tempowechsel bis hin zu einem im Black-Metal selten gehörten Gitarrensolo, das stark an alten klassischen Heavy Metal erinnert. „Eternal Desolation“ beginnt ruhig – aber in der Hölle kann keine Ruhe einkehren: krachend brechen die Blastbeats herein und treiben den Track voran. Einzelne Versatzstücke von Melodie, die wie der Funken Hoffnung aufkeimen, werden immer wieder von gewaltigen, kraftvollen, übermächtigen Drums zurückgedrängt und machen die ewige Verzweiflung lebendig und erlebbar. Ein Spiel mit Stimmung und Atmosphäre, das sich auch in „Infernal Confluence“ wiederholt, wenn gleich die helle Seite an Kraft gewinnt, sich besser behaupten kann, wiederkehrt und in der Dunkelheit vermehrt Orientierung zu spenden scheint. „Gorgo“ und „Skin Walker“ bleiben in diesem Muster gestrickt, wobei letzterer Track mit extrem schnellen BlastBeats und einem unerwarteten Ritual-Gesang auffällt. Mit „Rise of the Void“ findet das Album wieder weitgehend zurück in den Stil von klassisch-rauem Black-Metal, wenn da nicht schon wieder ein Gitarrensolo wäre, das irgendwie eigentümlich fremd wirkt, aber doch stimmig in das Große und Ganze eingewebt ist. Der Closer des Albums „Hidden Cover Track“ ist ein sehr straighter, unaufgeregter, wenn auch handwerklich ordentlich gemachter und traditioniell geknüppelter Black-Metal-Track.


Fazit: URACHEL ist mit Gehenna ein recht interessantes, abwechslungsreiches und gleichzeitig im klassischen Black Metal verwurzeltes Album gelungen. Für Freunde des düsteren, satanischen Black Metal ein gut hörbares Album, das an der einen oder anderen Stelle überrascht und Wendungen hat. Ein solides Album ohne Tiefen und Langeweile, aber auch ohne große Momente.

Punkte: 8 / 10

  

Autor: Distelsøl