ULVHEDNER – Fjosmetall

Nach 2 EPs und einer Split präsentieren uns die Norweger ULVHEDNER ihr drittes Langeisen Fjosmetall. Black Metal mit erhabenen Folk-Melodien schallt uns entgegen. Die Musik hält sich von platten Saufliedern oder kitschigem Pathos fern und integriert die folkigen Anklänge in ernsthafter und ernstzunehmender Weise. Heroische Gesänge und eine böse fauchende Stimme sorgen für eine variable Vokalpräsentation. Elegische Melodibögen werden gespannt, ruhige Passagen gehen zu Herzen. Schwerfällige Sequenzen regen zum melancholischen Schwelgen ein und traurige Melodien ziehen sich wehmütig durch die Songs, die aber immer wieder durch harsche Ausbrüche der Gefahr von allzu viel Schwermut trotzen. Dezente Symphonik lässt weite Fjordlandschaften vor dem geistigen Auge auftauchen. Manchmal nutzt die Band gesprochene Parts zur Verdichtung der Stimmung, um danch aus der Ruhe heraus wieder kraftvolle Riffs zu schmieden. Extrem epische Stücke nehmen sich viel Zeit für längere Instrumentaleskapaden, Tempo und Atmosphäre wechseln in fließendem Maße, um die erdigen Kompositionen in einem variablen Fluss zu halten. Zarte Keyboardtupfer verleihen etwa dem Werk „Traust“ durch immer wiederkehrende Motive eine gewisse Einschleifwirkung. Ein sehnsuchtsvolles Gitarrensolo erzählt eine emotionale Geschichte und die bissige Stimme wirkt als Kontrast. Eine Prise Black´n´Roll addiert dreckigen Charme.

Fazit: Heldenhafte Melodien, giftige Vocals, ernsthafter Folk, sanfte Phasen und temporeiche Ausbrüche geben sich auf Fjosmetall ein munteres sowie stimmiges Stelldichein.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard