Band: ULVEHUNGER
Album: Retaliation
Genre: Death/Black Metal
Trackliste:
01. Desecrator
02. Sacrifice
03. Leave Them In Disgrace
04. Consumed By Hate
05. Castle Of Blood
06. Forces Of Doom
07. Declaration Of War
08. Rise From The Shadows
09. The Mighty Pentagram
10. Covenant Of Pestilence
Was erwartet uns auf dem Einstandsalbum des norwegischen Quartett ULVEHUNGER? Melodischer, angethrashter Black Metal mit progressivem Einschlag steht auf dem Speiseplan. Auch schräge, dissonante Melodiefolgen haben Platz im Songgefüge und lassen Retaliation teils schwer zugänglich erscheinen. Eine Prise an Melancholie taucht in der elegischen Gitarrenarbeit hin und wieder auf. Großteils geht es direkt und bissig zur Sache, mit einem unterschwelligen Touch von Black´n´Roll, der etwa das Stück „Sacrifice“ schwer grooven lässt. Danach legen sich viele verschiedene Klangschichten übereinander und verstärken den anfangs evozierten Prog-Einfluss. Dunkel grollend präsentiert sich die Stimme, die einen guten Kontrast zu den hochmelodisch eingeworfenen Gitarrensoli darstellt. Zuckersüße Refrains oder Hooks finden sich auf diesem Album keine, die Stärken liegen eher in rhythmusbasierter Effektivität mit partiellem Mitgrölpotential („Leave Them In Disgrace„). Die Mischung aus knackigen Grooves, experimenteller Vielschichtigkeit und einfachen Angriffsparts setzt sich weiterhin fort – ein dreckig groovendes, teils verspieltes Album ohne große Überraschungsmomente kommt dabei heraus. Anspieltipp: das griffige, hypnotische „Forces Of Doom„, das sich wie ein Schlachtschiff durch angedoomte Akustikwellen kämpft. Nach einer Eingewöhnungsphase findet man Gefallen an den spröden, kargen Klängen und der knurrenden Stimmlage. Der elegische Abschluss „Covenant Of Pestilence“ stimmt versöhnlich.
Fazit: Die Band setzt sich mit ihrem Stil zwischen alle Stühle: beschwingter Black´n´Roll trifft auf progressive Versatzstücke, schöne Gitarrenharmonien und simple Hau-Drauf-Parts. Das ist abwechslungsreich, aber ebenso chaotisch, zerfranst und beschwerlich.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard