TYLANGIR – Ur-Chraft

TYLANGIR stammen aus dem für seinen Wein namens Dôle bekannten Schweizer Kanton Wallis. Die Truppe ist seit 2018 aktiv und hat sich dem Folk Metal verschrieben. Mit dem vorliegenden Album Ur-Chraft lieferten die Eidgenossen 2022 ihr Debut ab. Die Scheibe umfasst 12 Tracks bei einer Laufzeit von ziemlich genau einer Stunde.
Nach einem Intro zu Beginn, folgt mit dem Titel-Track „Ur-Chraft“ der erste Song des Albums. TYLANGIR zeigen hier gleich, dass es mehr als nur guten Wein im Wallis gibt und man auch hochwertigen Folk Metal produziert. Mit einer guten Zusammensetzung aus diversen Instrumenten (Violine, Flöte, Harfe, Irish Bouzouki), in Kombination mit Einflüssen aus dem Death- aber auch Black Metal, bekommt der Zuhörer abwechslungsreiche Musik geboten. Gesanglich setzt man auf tiefe Growls, die gut variieren und sehr gut mit dem mittelalterlichen Klangbild harmonieren. Erwähnenswert ist auch die top Produktion dieses Albums, das den Vergleich mit Genre-Größen nicht fürchten muss. Der Sound ist klar und druckvoll und lässt dabei keine Wünsche offen. Ein weiteres Highlight ist die erzeugte Atmosphäre, die einem den Eindruck vermittelt, wirklich im Mittelalter zu sein. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der Anfang des Songs „Quatämbärchind“. Leider verlieren die Schweizer in der Mitte etwas den Faden, da die Tracks dann ein wenig dahin plätschern und man dadurch etwas den Überblick über Titel-Liste verliert. Mit „Där Rollibock“ findet man wieder zurück in die Spur, auch wenn man nicht mehr für den anfänglichen Überraschungsmoment sorgt, kommt man hier wieder in den Genuss von harmonischen und mitreißenden Klängen. Gleiches gilt für die abschließenden Nummern „Tylangir“ und „D‘ alt Schmidja„, wobei letztgenannter Track sehr episch ist, an anfängliche Songs auf dem Album anschließen kann und damit das Werk sehr gut abrundet.

Fazit: TYLANGIR liefern mit ihrem Debut-Album Ur-Chraft ein kräftiges Ausrufezeichen im Folk Metal-Genre ab. Fans von Bands wie Eluveitie kommen hier voll auf ihre Kosten und sollten unbedingt mal reinhören!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll