Band: Triste Tage
Album: Und die Hörner des Sommers verstummten
Genre: Atmospheric/Depressive Black Metal
Trackliste:
01. Verfall
02. Und die Hörner des Sommers verstummten
03. Der herbstliche Garten
04. In den Nachmittag geflüstert
05. Herbstseele
Nach einer EP 2022 schiebt das Soloprojekt TRISTE TAGE das Longplay-Debüt nach. Alleinunterhalter Draugr legt sehr viel Wert auf eine melancholische Stimmung und vertont triste Szenarien mit deutschen Texten. Eine dezent kreischende, aber auch dunkel grollende und depressiv schreiende Stimme ist als ein variables Stilmittel gewählt und passt hervorragend zum teils zähflüssigen, teils martialisch stampfenden Klangerlebnis, das auch düster-bedrohliche Passagen enthält. Die epischen Stücke (rund 7 bis 8 Minuten lang) sind garantiert keine leichte Akustikkost. In den schönen, zurückhaltenden Parts wird ein flüsterndes Timbre eingesetzt; aus der Ruhe erhebt sich gemächlich steigernd und aufbegehrend ein monoton gleitendes Riff, das immer mehr an Fahrt aufnimmt und richtig attackierend ausbrechen kann. Grundsützlich spielt sich aber vieles im mittelschnellen Tempo ab, sodass die sparsamen Doublebasseruptionen ihre Wirkung nicht verfehlen. Der Meister lässt sich viel Zeit und baut behutsam Spannungsbögen, dann steht ein Gitarrenakkord allein auf weiter Flur oder schnellere Parts schütteln den Hörer ordentlich durch. Alles geschieht bedächtig und die großen Überraschungsmomente fehlen.
Fazit: TRISTE TAGE sind der perfekte Soundtrack für verregnete Herbsttage, wenn der Nebel durch die Wälder zieht, die leicht frostige Landschaft in karger Schönheit und Ruhe vor dir liegt und von Ferne ein Schneesturm heraufzuziehen droht.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard