TOTENSUCHT – Trimurti

Band: TOTENSUCHT
Album: Trimurti
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. The Beginning
02. Shiva – Hammer Of Destruction
03. Gates Of Compensation
04. Where The Wind Blows
05. Invocation
06. Vishnu – Wings Of Preservation
07. Seven Suns To Turn Away
08. Embraced By Fire
09. Brahma – Claws Of Creation

Das 5. Album der Soloband von Mulitalent Keltor aus dem malerischen Rothenburg ob der Tauber beschäftigt sich mit der hinduistischen Dreiheit des Göttlichen. Den drei Gestalten (Trimurti) Shiva, Vishnu und Brahma ist jeweils ein Song gewidmet. Dabei geht der Alleinunterhalter recht deftig zur Sache und bindet orientalische Rhythmen sowie Melodien geschickt und in authentischer Weise ins Gesamtkonzept ein. Eine Einleitung, sieben epische Stücke und eine Anrufung erwarten uns auf diesem Werk. Die Melodien sind im Hintergrund omnipräsent, groovige und ritualistische Takte lockern das oft schnell vorgetragene Grundtempo auf. Die giftig keifende Stimme trägt bisweilen einen nihilistischen, desperaten Vibe in sich. Die forsch galoppierenden Grooves packen dich am Genick und schütteln die Nackenmuskeln mit flirrenden Riffs in klassischem Heavy-Metal-Stil beim Finale von „Shiva – Hammer Of Destruction“ ordentlich durch. Die modern angehauchte und leicht technoide Aura des folgenden „Gates Of Compensation“ schlägt dem Trve-Blackie sicher auf den Magen, könnte aber auch das Tanzbein in Schwingung versetzen. Die Melodien erinnern wohltuend an Edge Of Sanity und duellieren sich mit der spröde stampfenden, modernen Patina – tja, Faszination und Gratulation für den Mut oder doch nur ein Experiment, das nicht so recht klappen will? Entscheidet selbst, auf jeden Fall nicht langweilig. Der Mann kann auf jeden Fall coole Melodien schreiben, auch das manchmal heisere und raue Timbre des Meisters sammelt Pluspunkte. Die locker-flockigen Melodien während „Vishnu – Wings Of Preservation“ verbreiten gute Stimmung, sind aber nicht penetrant oder allzu fröhlich. Der zurückhaltende Mittelteil dient zur Vorbereitung einer rasanten Attacke und so baut der Künstler schöne Spannungsbögen. In melodischer Hinsicht könnten alle Anhänger von Mgla oder Uada Gefallen an dieser Platte finden. Der mitreißende Schlussakt gießt die Essenz aller Qualitäten dieses Albums in Noten und bietet schöne Leads, einschleifende Rhythmen, mächtigen Gesang und variable Stimm(ung)en.

Fazit: Die ritualistischen Gesänge und Rhythmen passen hervorragend ins Gesamtkonzept und verbinden sich mit kraftvoll attackierenden Elementen. Viele gelungene Gitarrenharmonien und -soli sorgen für eine erhabene Stimmung und die Ritualparts unterstreichen den bodenständigen, ernstzunehmenden Ansatz dieses ambitionierten Werkes.

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Leonard