TOTENGOTT – Beyond The Veil (2024)

Band: TOTENGOTT
Album: Beyond The Veil
Genre: Doom/Black/Thrash Metal

Trackliste:
01. Inner Flame
02. Sons Of The Serpent
03. Marrow Of The Soul
04. The Architect
05. Beyond The Veil Part I: Mirrors Of Doom
06. Beyond The Veil Part II: Necromancer
07. The Golden Crest (The Ritual, The Curse, The Path, The Light)

Das 2013 gegründete spanische Trio TOTENGOTT legt mit Beyond The Veil den dritten Long-Player vor und verspricht ein dunkles, schweres Album, das bis an die Grenzen geht, „Erwartungen zertrümmert und Extreme Metal neu definiert“. Ein hoher Anspruch, der da formuliert wird – lasst uns hören, wie es gelungen ist.

Mit „Inner Flame“ eröffnet ein recht direkter Thrash-Track das Album. Da brennt nichts an, wenn die Instrumente – in typischer Thrash-Instrumentierung – gnadenlos gedroschen werden. Mit „Sons Of The Serpent“ wird es deutlich schwerfälliger und doomiger.  Gewürzt mit düsteren Chören, tiefen Gitarren, pumpendem Bass und hie und da Einsprengseln von Gothic, weist der Track durchaus interessante Elemente auf. Mit „Marrow Of The Soul“ lassen es die Spanier zunächst wieder ordentlich krachen, bis sich schwere Doom-Gitarren in die typische Thrash-Struktur drängen, sich aber nicht wirklich gegen das Geprügel behaupten können. Eine alptraumhafte Stimmung, die gut als Tonspur eines Independent-Horror-Stummfilms durchgehen könnte, vermittelt „The Architect„. Gekonnt werden hier Bilder erzeugt und eine Geschichte erzählt. Vocals mit mehreren Layern, dann wieder höllisch verzerrt wie aus einer Zwischenwelt, vor einer bösen, dunklen Wall of Sound mit Industrial-Einflüssen. Ein starker Track. Das Herzstück des Albums sollte aber wohl der titelgebende Track „Beyond The Veil“ sein, der in zwei Teile getrennt wurde – eine Entscheidung, die für den Hörenden nicht wirklich nachvollziehbar ist. In Teil I schweben weibliche geisterhafte Vocals über einer flimmernd vibrierenden Soundfläche aus Doom-Klängen; dieser geht dann nahtlos in den schnörkel- und schonungslos geradlinigen Part II über – ein ziemlich konventioneller Thrash-Track. Der 13-minütige letzte Track „The Golden Crest“ beginnt mit einem kultischen Ritual, das von dunklen, tiefen, schnarrenden Gitarren abgelöst wird. Ein rhythmischer, doomlastiger Track, dem es aber nicht wirklich gelingt die Hörenden in die Tiefen der Verderbnis hinab zu reißen, zu erwartbar ist der Aufbau.

Fazit: TOTENGOTT pendeln auf Beyond The Veil zwischen geradlinigem, wenig überraschendem Thrash und düsterem Doom, wobei die Stärken des Albums zweifellos auf dieser dunklen Seite liegen. Insgesamt kein schlechtes Album, das aber weder Freunde von Thrash noch Doom-Fans wirklich über die volle Länge begeistern wird. Das Versprechen, Erwartungen zu zertrümmern, wird leider nicht ganz eingelöst.

Punkte: 7 / 10

Autor: Distelsøl