Band: THY SHINING CURSE
Album: Theurgia
Genre: Symphonic Death Metal
Trackliste:
01. Theurgia (Intro)
02. Abyssaoth
03. Aesahaettr
04. Acephale
05. Lenore
06. Heptacletus
07. Melmoth
Das Erstlingswerk Theurgia (zu deutsch ´Gotteswerk´) der griechischen Einmannband THY SHINING CURSE ist auf den ersten Blick ein recht normales Death Metal-Opus mit viel symphonischem Bombast, harschen Vocals und sperrigen Taktwechseln. Unvermittelt tauchen jedoch schräge Zwischenspiele und progressive Beigaben auf, die dieses Album in ein avantgardistisches Licht tauchen. Eine bedrohliche Aura, ähnlich jener von SepticFlesh hinsichtlich der martialisch stampfenden Brachialität, steht den leichtfüßigen, choralen Gesangsarrangements entgegen. Einige zarte Pianomotive kontrastieren groovige Breitwandriffs mit flirrender Orchestralbegleitung. Das schreit nach einer Darbietung mit einem Symphonieorchester! Die Darbietung des Solokünstlers Leonidas wird Fans von Fleshgod Apocalypse, Therion oder erwähnten hellenischen Meistern verzücken. Leicht modern angehauchtes Riffing bringt eine zusätzliche Klangfarbe ins Spiel und so gibt es jede Menge zu entdecken. Der trockene, sterile Sound ist gewöhnungsbedürftig, passt aber zur wohl intendierten Wirkung von Opulenz und distanzierter Theatrlik. Anspieltipps: das mit düster geflüsterten Vocals gespickte „Lenore„, das bissige „Heptacletus“ und das heroisch-monolithische Abschlussmonster „Melmoth“ – gegen Ende läuft Leonidas zu wahrer Hochform auf.
Fazit: THY SHINING CURSE klingen exzentrisch, orchestral, experimentierfreudig, modern, progressiv und pompös wie ein mächtiges Schlachtross, das jedoch auch kurzzeitig gemütlich traben oder leichtfüßig tänzeln kann.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard