Band: Thy Gnosis
Album: Seroconversion
Genre:
Trackliste:
01. Nagana
02. Eternal Cell Cycles
03. HeLa
04. Watching You Fade
05. Tongue Eater
06. Ghost Net
07. Yrr
08. Morbid Crown
Thy Gnosis kommen aus der Schweiz und bezeichnen ihre Stil als Blackened Progressive Technical Death Metal. Gegründet wurde die Band 2019 in Bern. Das vorliegende Debut-Album Seroconversion wurde im Februar 2023 veröffentlicht und enthält 8 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 47 Minuten.
Alleine durch das angegebene Genre ist man gespannt, was die Eidgenossen hier fabriziert haben. Die Kombination dieser komplexen Stile stellte ich mir doch recht schwierig vor. Der Opener „Nagana“ zeigt dann gleich, wo die musikalische Reise hingehen soll. Man bekommt wie zu erwarten technisch hochwertige Gitarrenarbeit geboten, die durch progressive Elemente ergänzt wird. Den schwarzmetallischen Anteil konnte ich bis auf zwischenzeitliche Screams nicht so ganz raushören, aber immerhin schaffen es die Schweizer trotz der anspruchsvollen Musik auch Anteile mit zugänglichen Riffs zu schaffen und auch die Headbanger-Fraktion bekommt immer mal wieder Gelegenheit zur körperlichen Ertüchtigung. Gesanglich wird zwischen tiefen Growls und schwarzmetallischem Gekeife variiert. „Eternal Cell Cycles“ ist dann ein 2-minütiges Intro mit sanften Gitarrenklängen und gesprochenen Text-Passagen. Beim dritten Titel „HeLa“ sind dann erstmals dezente Black Metal-Einflüsse zu hören und dieser Song ist relativ zugänglich und geht gut ins Ohr. Weiter geht es mit „Watching You Fade“ und hier gehen es Thy Gnosis zu Beginn ruhiger an und der Song steigert sich langsam, bis man gewohnte Death Metal-Einlagen zu hören bekommt. Durch die Laufzeit von über 8 Minuten ist man teils etwas überfordert mit den vielen Einflüssen. Hier ist die Laufzeit von 5 bis 6 Minuten der vorangegangen Tracks besser gewählt. Der nachfolgende Track „Tongue Eater“ startet recht groovig im Mid-Tempo und behutsam kommen immer mehr progressive und technische Elemente hinzu, kehrt aber wieder zu dem mitreißenden Beginn zurück und steigert so den Wiedererkennungswert gehörig, auch wenn man sich dann zum Ende hin wieder in technischem Todesmetall verliert. „Ghost Net“ dient dann wieder als Verschnaufpause und ist ein Mix aus Soundelementen und Vocals, welcher direkt in den vorletzten Titel „Yrr“ übergeht. Die letzten beiden Songs dauern dann jeweils knapp 8 Minuten und die Eidgenossen toben sich nochmal richtig aus und holen alles aus den Genre-Schubladen raus.
Fazit: Für meinen Geschmack sind die vielen eingeflossenen Stile einfach too much, auch wenn Thy Gnosis daraus ein halbwegs zugängliches Songwriting gebastelt hat. Man sollte auf jeden Fall mit der Materie des Technical- und Progressive Death Metal vertraut sein, um hier auf seine Kosten zu kommen.
Punkte: 8 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll