Band: THE VICE
Album: Dead Canary Run
Genre: Dark Metal / Rock
Trackliste:
01. Another Future
02. Tomorrow Will Mend
03. Grant Me Your Peace
04. Lit De Parade
05. Crossing Over
06. Be Afraid
07. Welcome The Storm
08. Exit Lights
THE VICE kommen aus der schwedischen Hauptstadt Stockholm und sind seit 2012 in der Szene aktiv. Hatten sie sich anfangs noch einer eher punkigen Darbietung gewidmet, sind sie seit ihrem letzten Album White Teeth Rebellion eher im Genre Dark Metal mit leichtem Black Metal-Einschlag beheimatet. Anfang 2024 folgte nun der insgesamt dritte Longplayer. Dieser trägt den Titel Dead Canary Run und wurde wieder über Noble Demon veröffentlicht.
Beim vorherigen Album konnte man zwar auf sich aufmerksam machen, aber den Durchbruch hat man nicht so ganz geschafft, da die Musik der drei Schweden nicht immer zünden wollte. Diese Tatsache war schade da die Kombination aus rockigem Dark Metal, einer Prise Black Metal und Rock ’n‘ Roll eigentlich für reichlich Stimmung sorgen kann. Von daher durfte man gespannt sein, ob sich das skandinavische Trio puncto Songwriting steigern konnte. Der Opener „Another Future“ hat wieder diesen typischen Horror-Flair mit im Gepäck, der aber in den alten Releases nicht so recht rüberkam. Ich muss sagen, dass es hier definitiv besser gelungen ist und der Track durchwegs mitreißen kann. Auch der zweite Song „Tomorrow Will Mend“ kann phasenweise mit guten Rock `n´ Roll-Elementen punkten, aber man verzettelt sich wieder zu sehr im Detail und die atmosphärischen Passagen bringen den Spielfluss wieder fast zum erliegen. Viel besser gelingt ihnen das im folgenden „Grant Me Your Peace“. Hier bekommt man wieder guten, schwarz angehauchten Rock serviert, der zum Mitschunkeln animiert. Gemischte Gefühle hinterlässt dann der Track „Lit De Parade“. Einerseits kann die Nummer durch sehr eingängige und harmonische Klänge punkten aber andererseits kann der Titel keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Crossing Over“ hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die leicht düstere Atmosphäre weiß zu gefallen, aber es dauert eindeutig zu lange bis der Song Fahrt aufnimmt. Hätte man die groovigen Elemente des Endes früher integriert, dann hätte dies dem Spielfluss hörbar gut getan. „Be Afraid“ macht einiges wieder gut, da man auf mitreißende und groovige Riffpassagen setzt und so die Aufmerksamkeit des Zuhörers zurück gewinnen kann. Der vorletzte Track „Welcome The Storm“ ist leider kein angekündigter Sturm, sondern ein laues Lüftchen und kann wieder nicht ganz die erhofften Akzente setzen. Zu belanglos ist die Darbietung und es fehlt wieder das gewisse Etwas, um den Zuhörer zu fesseln. Leider ändert sich auch im abschließenden „Exit Lights“ nichts an der Darbietung, außer dass man satte 8 Minuten auf einen Höhepunkt wartet, der jedoch nicht kommt…
Fazit: Leider schaffen es THE VICE nicht, den Zuhörer zu fesseln, da man zu straight agiert und die Musik farblos bleibt. Nur in wenigen Situationen wirkt man erfrischend und so bleibt ein unauffälliges Album zurück, das leider schnell in Vergessenheit gerät.
Punkte: 6 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll