
Band: THE FALLEN PRODIGY
Album: Relive // Regret // Repeat
Genre: Metalcore
Trackliste:
01. Extinct
02. Boy Who Cried Wolf
03. Regret
04. Stray
05. Misery
06. Eighty-Sixed
07. Composure
08. Fractured
09. Repeat
10. Relive
11. Endure
THE FALLEN PRODIGY ist ein Metalcore-Vertreter aus Amerika. Gegründet wurde die Band 2024 in New York City. Mit dem vorliegenden Longplayer Relive // Regret // Repeat veröffentlichte das Quintett 2018 nach der EP Passengers (2015) sein Debut-Album. Auf die Scheibe wurden insgesamt 11 Tracks gepackt und man konnte einige Gastmusiker dafür gewinnen. Besonders sticht dabei der Auftritt von niemand geringerem als LORNA SHORE-Frontmann Will Ramos im Track „Repeat“ heraus. Von daher durfte man gespannt sein, was der Zuhörer bei diesem Release geboten bekommt.
Die fünf New Yorker rund um Frontfrau Jay Jimenez legen gleich beim Opener „Extinct“ ein mitreißendes Werk vor. Dabei sticht vor allem der gesangliche Facettenreichtum der genannten Dame heraus. Man hat das Gefühl, dass hier 2 bis 3 Sängerinnen ihr Unwesen treiben. Von klarem Gesang bis zu deathcorigen Growls ist alles vorhanden und damit kann Jay der Darbietung unfreiwillig ihren Stempel aufdrücken. Soll jetzt die Leistung der Band nicht schmälern. Auch diese kann durch viel Abwechslung und das Integrieren vieler Stilrichtungen punkten. Da wäre der bereits erwähnte handelsübliche Metalcore, der aber durch Deathcore-Einlagen massiv an Härte gewinnt. Aber man bekommt auch Riffs aus dem Melodic Death Metal zu hören, die vor allem die Eingängigkeit erhöhen. Im Vordergrund steht aber definitiv Metalcore und das ist in diesem Fall auch vollkommen in Ordnung. Am Sound gibt es absolut nichts auszusetzen, da dieser druckvoll und klar aufgenommen und gemastert wurde. Mit dieser explosiven Mischung geht es auch in den folgenden Tracks munter weiter und man fragt sich immer öfter, wo die Band diese Frontfrau aufgetrieben hat. Wer jetzt denkt, dass es sich hier wahrscheinlich auch nur um ein weiteres 08/15 MC-Album handelt, der täuscht sich auf jeden Fall, denn die New Yorker stecken viel Herzblut in ihre Musik um dieses Urteil zu vermeiden…und das gelingt. Jede Nummer für sich klingt eigenständig und bringt das Blut des Zuhörers in Wallung. Jetzt bleibt nur noch der Song „Repeat“ mit dem Gastauftritt von Frontmonster Will Ramos übrig. Auf Grund der bisherigen Leistung von Jay J. durfte man gespannt sein ob sie neben dem Lorna Shore-Grunzer untergeht. Das passiert aber zu keiner Zeit. Ganz im Gegenteil, denn die Dame harmoniert hervorragend mit dem kurzen Gast-Auftritt Wills. Diese Nummer ist nochmals ein absoluter Nackenbrecher, wobei er trotzdem nicht massiv aus der Track-List heraussticht. Wäre auch schade gewesen, wenn das Album nur auf diese Nummer aufgebaut gewesen wäre. So kommt man in den Genuss eines genialen Metalcore-Albums, das sich von der breiten Masse abheben kann und man als Fan der Stilrichtung kennen sollte.
Fazit: THE FALLEN PRODIGY sind für mich ein strahlender Stern am düsteren Metalcore-Himmel. Schon lange nicht mehr so ein mitreißendes und fettes Album in dieser Stilrichtung gehört. Daran hat vor allem Frontfrau Jay Jimenez großen Anteil.
Punkte: 9 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll