Band: The Cold View
Album: Born Banished Beaten Broken Buried
Genre: Funeral Doom Metal
Trackliste:
01. Born And Banished
02. Banished And Beaten
03. Beaten And Broken
04. Broken And Buried
Das vierte Album der Hessen The Cold View ist ein harter Brocken und für Langstreckenläufer mit extremer Ausdauer gedacht. Vier Songs zwischen 12 und 18 Minuten, extrem zäh, mit flächigen Keyboards untermalt und von einer gruftigen, abgrundtiefen Stimme begleitet, stellen die Geduld der Doomster auf die Probe. Bedächtig und harmonisch, pechschwarz und unterschwellig aggressiv schleichen die Kompositionen dahin; dabei ist sich der Hörer nie gänzlich sicher, dass der Alleinunterhalter A.A.S. nicht doch attackierend den Kettenhund von der Leine lassen wird. Kleine, aber feine Steigerungen, dynamische Minimaländerungen und verschiedene Klangschichtungen halten die Zuhörerschaft trotz der opulenten Spielzeit bei Laune und man wird etwa am Ende des ersten Songs mit einer moderat schnellen Funeral/Black-Eskapade für das Ausharren belohnt. Die enorm negative Aura lässt die Raumtemperatur und auch die Laune unweigerlich sinken, doch die marginale Abwechslung in Bezug auf Tempo und Rhythmik lässt auch einen Midtempo-Part aggressiv erscheinen. Wunderbar harmonische Passagen wie die Einleitung des finalen Monsterwerkes „Broken And Buried“ strahlen deshalb auch besonders intensiv. Die symphonische Erhabenheit bricht immer wieder durch und verhilft diesem Epikmonster zu einer feierlichen Atmosphäre. Vielleicht wäre ein bisschen mehr von dieser hell/dunkel-Kontrastwirkung für die Dynamik förderlich gewesen, um diese Platte weiter aus der Gleichförmigkeit herauszuheben…
Fazit: Diese wahrlich zähe Ode an die Finsternis überzieht dich mit einer pechschwarzen Patina aus frostig finsteren Tönen, vergisst aber zwischendurch nicht auf wärmende Sonnenstrahlen in Form von harmonischen Passagen. Doom or be doomed!
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard