Band: SVART LOTUS
Album: Som Et Vondt År (2024)
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Fyrelogi (Intro)
02. Distraction Industry
03. Som Et Vondt år
04. Indifference And Wrath
05. Hat Og Forakt
06. Cryptic Lights
07. Lurking Fear
08. Svart Lotus
Manche Bands, wie dieses norwegische Quartett, überspringen Genregrenzen mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit – und diese grenzenlose Experimentierfreude eröffnet eine unglaubliche Vielfalt an Klangmöglichkeiten. Nach einer EP 2016 und einem Album 2018 spielt die selbstsichere Truppe mit beeindruckender Dynamik und schwindelerregender Virtuosität einfach drauflos – und als Endergenbis erhalten wir trotzdem spannende Songs, die keineswegs zerfranst wirken. Zugegebenermaßen ist es allerdings nur hochkonzentriert möglich, tief in die Farbenpracht der Stücke einzutauchen. Dann begeistert der teils sperrige, teils wunderbar harmonische Mix aus Black Metal, Progressivität, jazziger Jam-Session und Folk-Epik ungemein. Experimentelle Rhythmik, leichtfüßige Passagen, finstere Black-Metal-Kaskaden oder harmonische Gitarrenarrangements sind allesamt Bausteine der reichhaltigen, grenzensprengenden Musikerfahrung auf Som Et Vondt År. Growls und Kreischlaute sorgen auf Vokalebene fürVariation, epische Folk-Gesänge und doomige Schwere hypnotisieren das Auditorium, ehe harte Blasts die Entspanntheit zerreißen. Immortal-artige Hetzpassagen verfolgen einen direkt attackierenden Ansatz, wohingegen verspielter Expressionismus die Gehörgänge verknotet. Bei den heftig groovenden Parts kommen mir Behemoth oder Hate in den Sinn – eine spannende Akustikreise also, bei der alles möglich scheint.
Fazit: SVART LOTUS negieren mit selbstsicherem Mut jegliche Grenzen und limitieren sich und ihre Musik nie – ein bunter, vorerst schwer durchschaubarer Mix entsteht. Nehmt euch Zeit, entwirrt die Songstrukturen und verliert euch dann hemmungslos in uferlosen Experimentierklängen… Dieser Prog-Black-Doom-Jazz dürfte für Anhänger von Vintersorg, Immortal, Hate, Arcturus oder Ihsahn interessant sein.
Punkte: 10 / 10
Autor: Leonard