Band: SVAR
Album: In The Land Called Night
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Through Lakes, Forests And Swamps
02. Expelling The Zmei
03. The Essence Of Decline
04. Heart Of Stone
05. In The Land Called Night
06. Venomous Words Of Virtue
07. Lost In The Carpathian Forest
SVAR, das Solo Projekt von Kamil Bolesta, besteht seit 2020. Nach seinen ersten EPs aus 2021 und 2022 schuf er 2024 sein erstes Album, In The Land Called Night. Die Interpretation des Black Metal von SVAR ist roh, ursprünglich und lehnt sich an die Wurzeln des Genres an. Der Pagan Metal-Einschlag gibt dem Ganzen eine individuelle Note, die sich quer durch das ganze Album zieht. Mit 43 Minuten, auf 7 Tracks aufgeteilt, taucht man in eine Welt voller Mythen ein.
Im Vergleich zu vorherigen Veröffentlichungen hört man: SVAR sucht das Augenmaß mit den Großen der Szene und hat sich mit In The Land Called Night zumindest positioniert. Instrumentale Teile und verständliches Growling sind detailverliebt arrangiert. Die Atmosphäre wirkt peitschend und offensiv. Dieser Rahmen ermöglicht das Abtauchen in eine vielfältige und mystische Welt. Das Schlagzeug -hörbare, jedoch dezente Blastbeats – ordnet sich großteils der Gitarre unter. Da Kamil Bolesta die Gitarre auf hohem Niveau spielt, ist das jedenfalls kein Schaden. Der Wechsel zwischen den Stimmungen und die Variation des Tempos schaffen eine gelungene Struktur. Das Album beginnt mit „Through Lakes, Forests And Swamps“ ab dem ersten Moment kraftvoll und inspirierend. Diese positive Aufbruchstimmung wird durch dunkles Growling zerissen, und schafft den genretypischen Schwermut. Strukturierte Gitarrensoli ziehen aus der Kälte und wecken auf eine absurde Weise Hoffnung, die einen Kampf mit hinunterziehenden Vocals austrägt. „Expelling The Zmei“ beginnt mit einem Statement, Bolesta kann auch Schlagzeug spielen. Er spiel es schnell, jedoch ohne den Versuch mit seinen Blastbeats einen durchgängigen Ton zu schaffen. Man ist in der mythischen Welt vollends untergegangen. „The Essence Of Decline“, der dritte Track, beginnt mit einem hoffnungsvollen Gitarrensolo. Diese Aufbruchstimmung schafft eine Harmonie zwischen den vorherigen Tracks. „Heart Of Stone“ bricht mit dem Stil der vorherigen Nummern. Das Growling intensiviert sich und schafft eine hypnotische Tiefe. Der namensgebende Track „In The Land Called Night“ ist episch und harmonisch. Jetzt geht die Melodie, mit seiner Natur, tief unter die Gänsehaut. „Venomous Words Of Virtue“ reißt mit einem optimistischen Schlagzeugsolo aus der Melancholie, wird durch verständliches Growling aber wieder hineingesogen. Gefühlsmäßig wird man aber auf das baldige Ende des Albums vorbereitet. Mit „Lost In The Carpathian Forest“ erreicht die dunkle Stimmung fulminant ihren Höhepunkt. Man wartet sehnsüchtig auf das Finale. Jedoch schafft Bolesta noch einmal, alles mit Dunkelheit zu ummanteln, nur um mit hellem Klang die Sage enden zu lassen.
Fazit: Kaum Innovation, aber das möchte SVAR auch nicht. Er reduziert sich auf die Ursprünge des Black Metals und ergänzt diese durch die Komponente Pagan. Diese Kombination mit der Essenz aus der Vergangenheit und den Möglichkeiten der Moderne ist ein intensives Vorhaben. Mit In The Land Called Night schafft SVAR ein detailverliebtes, stark instrumentallastiges Arrangement das beim Konsum den Charme der 90er in das Jahr 2024 knallt.
Punkte: 9 / 10
Autor: Christian S.