Band: SULFURIS
Album: Corpus//Animus
Genre: Groove Metal
Trackliste:
01. Renewal (Skol And Hati)
02. Shatterpoint
03. Parasite And Eye
04. Pollinators
05. The Damask Drum
06. Malleus Maleficarum
07. Burn With Me (Inferno Part I)
08. The Grace Of God (Inferno Part II)
Die 2020 gegründete Kapelle SULFURIS aus Helsinki legt mit Corpus// Animus ihr erstes Album vor.
Laut Selbstbeschreibung machen sie Melodic Groove Metal, den sie mit Elementen aus ganz unterschiedlichen Richtungen wie klassischem Heavy Metal oder Thrash anreichern. Also hören wir uns an, ob sich auf dem Album mit 8 Songs und einer einer Dauer von 43 Minuten ein Juwel finden lässt.
Der Opener „Reunion (Skol And Hati)“ ist ein solider Auftakt, der schön vor sich hin groovt und knackige Beats, starke Riffs und einen messerscharfen Pinch Harmonics zu bieten hat. Auffallend sind die beiden Gitarren, die im schönen Dialog miteinander stehen. „Shatterpoint“ wird wieder von einem starkem Riff eröffnet, aber die Vocals tun sich schwer, es klingt sehr angestrengt, sehr gepresst – der Versuch böse und harsch zu klingen, geht nicht auf. Aber auch in diesem Track herrlich, wie die Gitarren miteinander korrespondieren – zumindest in einem kurzem Intermezzo in der Mitte des Songs. „Parasite And Eye“ beginnt düsterer, mit Gothic-Vibes, im Chorus wird das Tempo etwas verschärft, und ist ein Hör-Gericht aus den üblichen Melo-Death Zutaten. „Pollinator“ ähnelt zu Beginn beliebigen Rock-Balladen, bevor dann doch die Kurve in den Groove Metal genommen wird. Ein ganz solider Track. Es ist auch der erste längere Song, in dem etwas mehr Progressive-Verschrobenheit anklingt und der Anteil der Vocals abnimmt. „The Damask Drum“ hat einen rumpelnden, thrashigen Auftakt, ein kurzes Gitarrensolo nach nur 40 Sekunden, gefolgt von einem Melodeath-Chorus und dann das Ganze von vorne. Kann man alles machen, aber wirklich spannend ist das nicht. „Malleus Maleficarium“ groovt zwischendurch ganz fein, die Vocals halten aber leider wieder nicht mit und was bei diesem eigenartigen Chorus beabsichtigt war, wissen wohl nur die vier Finnen selbst. Die Tracks 7 und 8 sind eigentlich als ein Song angelegt, der in zwei Teile geteilt wurde. „Burn With Me (Inferno Pt. I)“ klingt – zumindest bei den Vocals – auffällig deutlich anders als das bisherige Album. Auch ein Experiment, das irgendwie nicht aufging. Musikalisch kann der Song allerdings durchaus mitnehmen. Der zweite Teil „The Grace of God“ beginnt düsterer, es kommen auch wieder Growls zum Einsatz, die gerade im Kontrast mit den eigenartig breathy-brüchigen Sing-Sang des Verses, eine erfreuliche Entwicklung sind. Auch hier gilt: musikalisch durchaus hörbar, hypnotische Riffs, treibende, sehr trockene Drums, das kann schon was.
Fazit: Corpus// Animus ist ein ganz gut hörbares Debüt der Finnen SULFURIS. Die stärksten Passagen finden sich in den dialogisch-korrespondieren Gitarren, ganz großartig, was die beiden Gitarristen hier in den Instrumentalstrecken hören lassen. Daneben hört man konventionell-simple Songstrukturen, ohne wirkliche Überraschungen und über weite Strecken sehr angestrengt und mühsam klingende Vocals, die nicht überzeugen. In Summe aber doch ein ganz ordentliches Debüt, wenn auch das Besondere, das Eigenständige fehlt.
Punkte: 7 / 10
Autor: distelsøl