Band: STRATUZ
Album: Osculum Pacis
Genre: Atmospheric Death/Doom Metal
Trackliste:
01. Intro
02. Morning Star
03. Father Amorth(e)
04. Holy Grail
05. Caelibatus
06. In The Name Of God
07. Back To The Sun
08. Sodomized
09. Dawn
10. Left
11. Condemned
Seit Anfang der 90er versorgen uns STRATUZ mit einer melancholischen Interpretation von Death Metal. Auch auf dem 4. Werk des Quartetts aus Venezuela gleiten dunkle, orchestral angehauchte Klänge, in eine runde, warme Produktion gehüllt, aus den Boxen. Die Melodieführung erinnert an alte Paradise Lost, griffige Riffs fügen eine kräftig rockende Attitüde hinzu. Tiefe Growls wechseln mit sonorem Klargesang und Flüstertimbre. Die Stimmenvielfalt wird durch pompöse Chorarrangements noch erweitert. Der Aufbau und die Gewichtung der Sounds dürfte Fans von Septic Flesh vertraut vorkommen. Teils wütend stapfend, dann nobel zurückhaltend und mit orientalischer Atmosphäre gespickt, wertet eine wunderbare Gitarrenzupferei das treibende „Father Amorth(e)“ auf. Interessanterweise sind die Stücke recht kompakt gehalten und entbehren dieser breitspurigen Epik, die normalerweise dieses Genre zukleistert und erschlagend wirkt. STRATUZ gehen es manchmal richtig gemütlich und stimmungsvoll an, die harschen Ausbrüche fungieren als wirkungsvoller Kontrast. Angenehm mäandert etwa „Holy Grail“ dahin, doch auch vor dissonanten Tönen schreckt die Band nicht zurück. Eine Menge an Taktwechseln durchzieht das finstere „In The Name Of God“ und verpasst diesem einen komplexen Anstrich, kurz darauf tauchen bei „Back To The Sun“ erneut schöne Gitarrenharmonien auf. Wütend und elegisch zugleich stapft die Band bei „Dawn“ dahin und explodiert in einem speedigen Finale. Ebendiese temporeichen Attacken reißen den Hörer bei der Nummer „Left“ aus seiner Lethargie. Eine feine Geigenmelodie und exzentrischer Frauengesang bleiben beim Abschluss „Condemned“ in Erinnerung. Doomige Nuancen sind immer wieder präsent und demnach versprüht Osculum Pacis eine bedrückend schwere und doch feierliche, erhabene Atmosphäre.
Fazit: STRATUZ verbreiten eine angenehme, bedächtige Stimmung und werten diese durch harmonische Zwischenspiele auf. Die zwischenzeitliche Zurückhaltung balanciert die gelegentlichen Tempoausbrüche auf diesem melancholisch-kraftvollen Werk in feinsinniger Weise.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard