STIRIAH – Portal

Band: STIRIAH
Album: Portal
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Sterbend im Nebel
02. Portal
03. In der Nacht
04. Schwarzes Nass
05. Ein ewiger Kerker
06. Brennendes Licht
07. Die letzte Ebene
08. Tempus

STIRIAH aus Deutschland veröffentlichen 2024 mit Portal ihr bereits viertes Album. Für das neue Werk, das auf VINYL erscheint, konnte man einen Label-Deal mit Crawling Chaos abschließen. Auf der Platte fanden insgesamt 8 Stücke Platz und VINYL-Sammler dürften sich freuen, da eine limitierte Splatter-Version mit einer Begrenzung von 150 Stück aufgelegt wird.
Man verliert keine Zeit mit einem Intro, sondern legt gleich rasant mit dem Opener „Sterbend im Nebel“ los. Angetrieben von der Maschine Ortok hinter den Kesseln bekommt der Zuhörer diabolischen Black Metal vorgesetzt. Gesanglich bekommt man bitterböses Gekeife serviert, das die Atmosphäre noch kälter erscheinen lässt. Aber wer jetzt denkt, es handelt sich hier nur um speedigen Schwarzmetall zum schnellen Überfliegen, der täuscht sich. STIRIAH können durchwegs mit melodischen Passagen punkten und so den Spannungsbogen hoch halten. Trotzdem würden sie gut in die Schublade gemeinsam mit norwegischen Black Metal-Horden passen. Der Titel-Track „Portal“ erinnert mich sofort an Bands wie Emperor; man dreht wieder an der Geschwindigkeits-Schraube und läuft zu neuer Höchstform auf. Diesmal sind auch Synthesizer deutlich zu hören und wahrscheinlich regen diese den Vergleich mit den Skandinaviern an. Im dritten Titel „In der Nacht“ bekommt man kurzfristig zu Beginn eine kleine Verschnaufpause gegönnt, aber diese ist nur von kurzer Dauer und dann geht das Schlagzeug-Gewitter munter weiter. Trotz der guten Leistung schleicht sich hier schön langsam und heimlich ein etwas monotones Hörerlebnis ein, da man es ein wenig verabsäumt, mehr Abwechslung anzubieten. Man versucht zwar etwas mitreißendere Passagen zu integrieren, aber diese wollen nur bedingt zünden und haben für meinen Geschmack nicht den erwünschten Effekt. Auch in den noch verbleibenden Songs bleibt man der rasanten, technisch hochwertigen Gangart zumeist treu, aber man verabsäumt es leider, mehr Abwechslung ins Klangbild zu bringen. Einzig der Titel „Brennendes Licht“ kann zwischenzeitlich durch groovige Passagen ein wenig frischen Wind ins Gehörte bringen. Mit „Die letzte Ebene“ hat man dann zum Ende hin sogar mal einen „ruhigeren“ Track im Gepäck und kann so endlich wieder die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers für sich gewinnen. Zum Abschluss tritt man bei „Tempus“ das Gaspedal wieder voll durch, kehrt zum Ende wieder zu mittelfristiger Taktik zurück und beendet dieses Werk wie man es begonnen hat.

Fazit: Portal ist ein top Black Metal-Album, dem nur wenig fehlt um einen Flächenbrand auszulösen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll