SOVRAG – Perfect Form From Chaos Born (2023)

Band: SOVRAG
Album: Perfect Form From Chaos Born
Genre: Blackened Death Metal

Trackliste:
01. Predetermination 
02. Septic Tank
03. Into The Fire
04. Shadows
05. Tribute To Death
06. Draining Life
07. Earth Reborn
08. Owe To Us
09. Tyrannicide
10. The Last Hero

SOVRAG sind ein Quintett aus Ljubljana, Slowenien. Die Band wurde 2018 gegründet und lässt sich musikalisch nicht ganz einfach in eine Genreschublade pressen. Melodische Gitarrensolos, scharfe Riffs, treibende Double Bass und Blastbeats wirken zusammen in einer frischen, modernen Melange aus Melodic Death, gelegentlichen Thrash-Einsprengseln und einzelnen aufblitzenden Black Metal-Elementen. Das vorliegende Album Perfect Form From Chaos Born wurde 2023 veröffentlicht, ist der zweite Release und der erste Longplayer der Band.

Das Album wird von dem recht ruhigen Instrumentaltrack „Predetermination“ eröffnet, ein gemütliches Aufwärmen für das, was da noch kommt. „Septic Tank“ gibt gleich von Beginn an ordentlich Gas. Es poltert und rumpelt in thrashiger Manier. Ein recht sauberer, ausgewogener Sound gibt jedem Instrument seinen Raum, einzig die Vocals sind etwas zu defensiv gemischt. Der Song bleibt durch Tempowechsel, ein melodisches, im Kontrast zu der treibenden Rhythmusabteilung fast sanftes Riff und ein eindrucksvolles Gitarrensolo, das an guten alten Heavy Metal erinnert, abwechslungsreich. „Into The Fire“ ist geprägt von einem mächtigen Riff, während Drums und Bass den Song mit ordentlich Vortrieb ausstatten. Interessant, wie immer wieder Rhythmusbrüche integriert werden. Am Beginn des letzten Drittels steht eine ruhige Bridge, die das Finale des Songs vorbereitet. „Shadows“ beeindruckt sehr früh mit einer dominanten Gitarrenmelodielinie vor einer Wand aus wuchtigen Blastbeats. Aber das Pulver wird nicht voreilig verschossen, sondern Variationen und ruhigere Sequenzen, teilweise mit Klargesang, halten den mit weit über 7 Minuten längsten Song des Albums abwechslungsreich. „Tribute To Death“ ist der einzige Track, der es von der 2021 erschienenen EP auf das Album geschafft hat. Ein druckvoller, wieder sehr thrashiger Song. Die Bridge überrascht aber mit mehrstimmigem Klargesang und einem feinen Gitarrensolo. „Draining Life“ beginnt ruhig, ein sanfter Dialog aus Gitarre und Bass, nimmt aber dann mit einem prägnanten Riffing Fahrt auf. Gegen Mitte des Tracks wird es dann auch nochmal richtig thrashig und rumpelnd. Nach einer längeren Sequenz im Stile von old school Death nimmt der Song eine unerwartete Wendung. Es wird ruhig, nachdenklich, ja melancholisch. „Earth Reborn“ wird wuchtig von trockenen Drums und einem starken Riff eröffnet, ein Motiv, das dann aufgegriffen und mit polyphonen Gitarren vor blastbeats ausgebreitet wird. Es geht so richtig zur Sache, live ein perfekter Song für einen Pit. „Owe To Us“ beginnt mit unerwartet sphärischen Klängen, in denen die Drumparts wie Farbspritzer aufblitzen. Ein melodisches Riff führt den Song über in einen soliden Melodic Death-Track, der – kräftig angetrieben durch die Drums – den Gitarren Raum für spielerische Melodien und Riffs gibt. „Tyrannicide“ ist von Beginn an ein Rhythmus-Monster. Enorm druckvoll und roh, poltert die Rhythmussektion durch den Song und lässt es richtig krachen. Die aggressiv stampfenden Drums bilden den tragenden Untergrund, vor dem die Gitarren mehrstimmig um Aufmerksamkeit buhlen. „Last Hero“ eröffnet mit einem feinen Gitarrensolo, das dann aber förmlich an einer mächtigen, enorm druckvollen Wall of Sound aus Double Bass-Drums und Bass zerbröselt. Auffällig an dem Song ist auch ein Wechsel der Vocals zwischen den weitgehend dominanten Growls hin zu Screams, was an dieser Stelle den Song nochmals interessanter macht, eine Variation, die durchaus öfter und mutiger eingesetzt werden könnte.

Fazit: Die junge slowenische Band SOVRAG legt mit dem vorliegenden Album Perfect Form From Chaos Born eine sehr ordentliche Talentprobe ab. Überdurchschnittliche Skills an den Instrumenten und abwechslungsreiche Songs machen das Album hörenswert. Es gelingt, unterschiedliche Einflüsse zu einem stimmigen Ganzen zusammen zu führen. Ein insgesamt rundes Album, wenn auch die Vocals über die gesamte Strecke gesehen, etwas zu gleichförmig bleiben. Die saubere, ausgewogene Produktion des Albums ermöglicht einen guten Höreindruck. Die fünf Burschen aus Ljubljana sollte man jedenfalls im Auge behalten, für 2025 ist ein neues Album angekündigt.

Punkte: 7/ 10

Autor: distelsøl