Band: SOULLINE
Album: Reflections
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Last Moon
02. Despise Your God
03. Clochard
04. Say Goodbye
05. Look At The Stars
06. Human Corruption
07. Fragile Dreams
08. Before The Dawn
09. I’m So Sorry
Bei SOULLINE haben wir es mit Veteranen der Schweizer Metalszene zu tun. Die Band ist seit dem Jahr 2000 aktiv und veröffentlichte in ihrer Bandhistory bereits 6 Longplayer. Hierzulande sind sie noch bestens bekannt, da sie als Support der dänischen Kult-Band ILLDISPOSED auf Tour waren und so ihren Bekanntheitsgrad steigern konnten. Das vorliegende siebente Album trägt den Titel Reflections und erscheint im Mai 2024 über Massacre Records.
Eröffnet wird die Scheibe mit dem instrumentalen Intro „Last Moon“. Dieses erzeugt eine harmonische Atmosphäre durch angenehm ruhige Riffs. Dann startet auch schon der erste Track „Despise Your God“ und hier zeigen die Eidgenossen gleich was sie am Kasten haben. Der Mix beinhaltet melodische, thrashige, eingängige und groovige Elemente. Gesanglich setzt man auf Screams und Growls. Also alle Zutaten, die man für ein Festmahl benötigt. Weiter geht es mit dem Titel „Clochard“, der den Zuhörer auch sofort in seinen Bann ziehen kann und durch die Gitarrenarbeit ein wenig an neuere Dark Tranquillity-Werke erinnert. Im folgenden „Say Goodbye“ startet man groovig und setzt auf klaren Gesang im Refrain. Dadurch weckt man leichte Erinnerungen an Songstrukturen aus dem Metalcore-Genre. Dies ist auch der erste Titel der für mich zu simpel wirkt und sich zu sehr nach Modern Metal anhört. Auch im nächsten Track „Look At The Stars“ wirkt man schon mehr wie eine Core-Band und ist zu kommerziell unterwegs. Bis auf die wenigen Screams könnte der Song auch von einer Rock-Band stammen. Für Abwechslung sorgt man dann im sechsten Titel „Human Corruption“, da man sich hier im Lamb Of God-Stil dem Groove Metal-Genre hingibt. Dieses Gesicht steht den Schweizern sehr gut und diese Nummer kann auch wieder für mehr Begeisterung sorgen. „Fragile Dreams“ ist dann wieder ein softer Rock-Song, hat schon fast Chart-Potential und erinnert wieder an die eher softe Dark Tranquillity-Nummer „Forward Momentum“. Diesen „Kuschelkurs“ setzt man auch in „Before The Dawn“ fort und vergisst nahezu komplett auf härtere Passagen, um die melodische Todesmetall-Base zufrieden zu stellen. Auch im abschließenden Titel „I’m So Sorry“ ändert sich an der Performance nichts mehr und man bleibt den ruhigen und angenehmen Tönen treu.
Fazit: Wenn man das Album als Groove- bzw. nur als Metal-Werk bezeichnet, dann würde es besser passen. Für eine Melodic Death Metal-Scheibe ist sie einfach zu soft und kommerziell.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll