SNøGG – Huda Luknja (2024)

Die fleißigen Slowenen SNøGG tummeln sich seit gut 10 Jahren im schwarzmetallischen Underground. Drei EPs und vier Alben sind nebst einer Split und einer Compilation bisher erschienen. Auf der neuen EP versucht sich das Duo an einer äußerst variablen Spielart des Subgenres.

Die beiden Songs, jeweils acht Minuten lang, bersten vor Abwechslungsreichtum und stilistischen Schlenkern; da wird dunkel und dreckig drauflosgerockt, progressiv gerifft, cool gegroovt, doomig gedrosselt, mit Dissonanzen um sich geworfen, garstig gekeift, sanft gezupft und hochmelodisch geschwelgt. Die dezent orchestrale, tragische Begleitung fügt dem reichhaltigen Soundgefüge eine weitere Facette hinzu. Trotz der Tempo- und Stimmungswechsel verliert die Band nie den Song an sich aus den Augen und vermag es, trotz der Progressivität den roten Faden weiterzuspinnen. Ein harscher Ausbruch nach einer schleppenden Passage ist der Dynamik zuträglich. Letztendlich macht die gedrosselte Spielvariante den Löwenanteil der ersten Komposition „Huda“ aus. Kein Wunder – bedeutet der Titel doch schlicht und einfach nur „schwer“. Nomen est omen. Später geht man während „Luknja“ (zu deutsch „Loch“) bissiger, rifflastiger, aber auch ein bisserl folkloristisch zu Werke. Die verquere Melodik mag sich nicht so recht in die Gehörgänge schmiegen, auch die fiese Stimme löst Unbehagen aus – nichts für harmoniesuchende Musikfans also.

Fazit: SNøGG offerieren variable Klänge, die speziell in der zweiten Hälfte der EP nicht leicht verdaulich sind. Geduld und ein Hang zu progressiven Strukturen wäre beim Anhören demnach von Vorteil. Eine kurze und intensive Klangreise erwartet euch.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard