Band: SIECHTUM
Album: Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Der letzte Weg
02. Von Rabenbrot und Mönken
03. Auf zu neuen Gefilden
04. Niedergang
05. Unter Steinen
SIECHTUM ist ein One Man Black Metal-Projekt aus Deutschland. Gegründet wurde dieses bereits 2005 vom Musiker Waheela in Eberswald (Brandenburg). Mit dem ersten Release Wildnis Erwache ließ sich der Künstler 10 Jahre Zeit. Dann ging es jedoch mit Album Nummer 2 und 3 schnell voran und so kam Hass und Hingabe 2016 und …durch die Augen einer gequälten Seele 2017 auf den Markt. 2021 folgte dann der vierte Longplayer Hinab. Die vorliegende EP Auf der Suche nach dem Verbleib des unterirdischen Volkes erschien im Jänner 2024 über das deutsche Label Pesttanz Klangschmiede. Die Scheibe beinhaltet 5 Tracks bei einer Laufzeit von 30 Minuten und 15 Sekunden.
Das ca. einminütige Intro „Der letzte Weg“ baut eine beklemmende Atmosphäre auf und ist ein guter Einstieg in dieses Release. Der darauf folgende Opener „Von Rabenbrot und Mönken“ bietet einen guten Mix aus rauem und rockigem Black Metal. Der Sound ist etwas dünn ausgefallen, wobei das meiner Meinung nach ein gewollter Effekt ist. Die Wiedergabe ist jedoch ein Wechselbad der Gefühle, da die Gitarren phasenweise klar klingen, aber in harscheren Passagen hat man den Eindruck, als würde sich der Sound hier überschlagen. Gesanglich wird garstiges Gekeife beigemengt, das sehr gut mit der Klangkulisse harmoniert. Durch die erfrischende Performance wirkt selbst dieser Song mit einer Laufzeit von über 10 Minuten viel kürzer als er tatsächlich ist und durch unvorhersehbare Wendungen wird man auch immer wieder positiv überrascht. Der Titel „Auf zu neuen Gefilden“ passt wie die Faust aufs Auge. Man bekommt meditativen Gitarrensound vorgetragen und hat fast das Gefühl, als wäre man bei einer indischen Metal-Kommune gelandet. Dieser wird phasenweise durch einen von einer Frau gesprochenen Dialog begleitet. Ein genialer Kontrast zum vorangegangen Titel – und auch wenn diese Nummer sehr ruhig ausgefallen ist, kann sie einen trotzdem fesseln. In „Niedergang“ wird man dann wieder durch raue Black Metal-Klänge aus der Meditation gerissen. Diese Nummer wirkt aber doch etwas zerfahren und es fehlt dieses gewisse Etwas, das anfänglich für Wohlgefallen sorgen konnte. Trotz der gebotenen Abwechslung will hier der Funke nicht so recht überspringen. Durch ein knapp dreiminütiges Outro wird man dann verabschiedet. Dieses erzeugt nochmals eine düstere und beklemmende Atmosphäre und entlässt den Zuhörer etwas nachdenklich.
Fazit: Für diese EP muss man sich definitiv Zeit nehmen und offen für etwas abstrakte Black Metal-Kunst sein.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll