SHEOGORATH – Antimon (2025)

Band: SHEOGORATH
Album: Antimon
Genre: Melodic Death / Black / Pagan Metal

Trackliste:
01. Odin
02. Battle Song
03. Swords Dance
04. Mage In Rage
05. Gerstenbräu
06. Viktory
07. Raziel
08. Magic Runes
09. Set Sails
10. Pharaoh´s Grave

Das österreichische Duo SHEOGORATH macht mit seinem vierten Album Antimon lautstark auf sich aufmerksam. Die Wiener Kapelle treibt seit gut zehn Jahren ihr Unwesen und schreit mit 10 direkten und doch detailreichen Kompositionen nach Aufmerksamkeit.

Überfallsartig starten die Herren ihren kunterbunten Mix aus galoppierendem Death, Gute-Laune-Keyboards und bissigen Vocals. Das stilistische Mittel der Tastentöne ist für meinen Geschmack etwas zu süßlich und beschwingt geraten, auch die heroischen Gesänge rücken das Album eher in eine heftig tanzbare Richtung. Viele groovige Parts reißen mit, doch auch behäbige, doomig angehauchte Takte blitzen durch. Allzu einfacher Hoppeldipoppel-Rhythmus und etwas banaler Textvortrag überziehen den „Battle Song“ mit einer generischen Patina. Der Uffta-Takt nach über fünf Minuten ist effektiv, aber schon tausendfach gehört und deshalb nicht besonders innovativ. Beherzt stapfende Songs wie „Mage In Rage“ machen mit coolen Gitarrenllicks Laune, die heroisch-trinkfreudige Stimmung müsste aber nicht ständig unterschwellig präsent sein. Die schnellen Takte erinnern an Riger oder das keyboardlastige Sideprojekt Dorn. Der Titel „Gerstenbräu“ lässt Humppa-Metal im Stile von Korpiklaani, den Reitern oder Turisas erahnen – und es kommt faustdick, der Alestorm-Hammer saust hernieder und alle Freunde ernsthafter, stilvoller Musik nehmen schleunigst Reißaus, alle anderen schwingen ihre Trinkhörner und schunkeln mit dem Akkordeon im Walzertakt…wer´s mag, Anspruch klingt definitiv anders. Furchtbar tanzbar. Leider ändert sich an der simplen Rhythmik und oberflächlichen Gestaltung nicht viel, so trällert man die Gitarrenläufe und choralen Textvorträge mit, ohne Tiefgang, dafür mit guter Laune. Es geht allerdings auch anders, nämlich mit feinen Akustikgitarren im Stile von Suidakra – im Verlauf des vorerst instrumentalen Stücks „Magic Runes„, das später auf allzu launige Vibes verzichtet und vornehmlich der schwermütigen Schwelgerei frönt. Der Piraten-Einschlag von „Set Sails“ stößt sauer auf wie schlechter Rum und der mit aufgesetzten Orientaltönen spielende Closer „Pharaoh´s Grave“ nutzt allzu eingängige Grooves und hoppelt zwischendurch am Rande des guten Geschmacks inklusive Tetris-Melodie. Uff…

Fazit: Fans von Alestorm, Finntroll oder alten Turisas werden wohl das eine oder andere Trinkhorn schwenken, doch allen Freunden fordernder Musik sei vom Genuss dieses Gute-Laune-Werks abgeraten.

Punkte: 4 / 10

Autor: Leonard