Band: SEID
Album: Hymns To The Norse
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Hymn To Ivar
02. The End Of Days (Monolith II)
03. My Kingdom Rise
04. White Beast From Hel
05. Nordmænnens Raseri
06. Light Up The Sky
07. Allfaðir
08. Hymns To The North
Hymns To The Norse ist bereits das fünfte Album der seit 2009 aktiven Schweden SEID. Jedoch ließen sie sich bis 2016 Zeit für ihr Debutbalbum The Woods. Ihre Umsetzung des Black Metal in Kombination mit unverkennbarem Viking-Einschlag baut eine eigene Gefühlslage auf. Dieser Folk-inspirierte Charakter, nur durch den raren Einsatz einer Sejd-Trommel hervorgehoben, zieht sich quer durch das ganze Album. Mit einer Gesamtlänge von 40 Minuten und 8 Tracks bleiben die Nordmänner jedoch dem Stil des letzten Albums Svartr Sól treu.
Klarer Black Metal mit typischen Elementen, insbesonders die hämmernden Blastbeats des Schlagzeugs dominieren weitgehend Hymns To The Norse. Die sich unterordnende Gitarre ergänzt das roh anmutende Ambiente. Die Vocals von Seiðr kommen sausend, verzerrt und brennend daher. Besonders der Einbau des Echo-Effekts und damit verbundenem Nachhall ergänzt die aufgebaute Klangwelt von SEID. Besonders interessant ist der Einsatz der sogenannten Sejd-Trommel. Sie hämmert sich nahezu wortwörtlich ins Gedächtnis und ergänzt die in sich stimmige Atmosphäre auf eine stilistisch rustikale Art und Weise. Der Wechsel zwischen schnellen und langsamen Passagen ist eher langsam, fließend als zackig und radikal.
Das Intro des Albums, auch der erste Track, „Hymn To Ivar“ beginnt mit der eingängigen Sejd-Trommel und hallender, eingängiger Gesang macht direkt Lust auf das Folgende. „The End Of Days“ läutet statisch mit Gitarre und ruhig startendem Schlagzeug die Reise von SEID ein. Man lässt sich Zeit, um auf Tempo und hämmernde Blastbeats zu kommen. Fast zwei Minuten, bis die raunenden Vocals einsetzen. Der Viking-Spirit kommt endlich langsam in Fahrt. Der gekonnte Einsatz der Gitarre unterstützt den Stimmungsaufbau. Der dritte Track, „My Kingdom Rise“, beginnt mit hämmernden Blastbeats und langsam einsetzender verzerrter Gitarre. Vocals sind in dem instrumental-lastigen Track mehr eine Untermalung und laden auch gefühlt ein, nach England zu segeln und zu tun, was Wikinger eben so tun. Man ist endlich in der Viking-Atmosphäre angekommen. „White Beast From Hel“ mit Blastbeats und Sejd-Trommel, ein stilistisch tolles Instrument, kommt direkt zum Kern des Black Metal. Hartes, tiefes Growling macht direkt Lust, sich mit der rauen See anzulegen. Der fünfte Track des Albums „Nordmænnens Raseri“ zuckelt nicht lange, auf direkt einsetzende Blastbeats folgt motivierendes Growling. In Ergänzung mit passiver Gitarre baut sich eine hämmernde Harmonie auf. „Light Up The Sky“ bleibt dem Tempo treu, bietet jedoch der Gitarre ein bisschen Raum um zu glänzen. Im siebenten Track „Allfaðir“ dominieren die unverkennbaren Blastbeats. Elegant sind die kurzen Soli der Gitarre, in denen sich das Schlagzeug in den Hintergrund stellt. Der letzte Track „Hymns To The North“ versteht sich als ein abschließendes stimmungsvolles Feuerwerk mit überraschendem Übergang in ein ruhig angesetztes Outro.
Fazit: Solider Black-Metal für Fans von Wikingern und deren Mythologie. Pagan-Elemente sind durch den leider seltenen Einsatz der Sejd Trommel eingebaut. Das dominierende Schlagzeug, besonders die permanenten Blastbeats, reißen aus der gestalteten Stimmung von Kälte, Nebel und unbändiger See. Auch die Outros wirken hölzern und unterbrechen das Viking-Flair. Nichtsdestotrotz ist Hymns To The Norse eine versuchte Entwicklung von SEID und macht Lust auf nachfolgende Alben.
Punkte: 6 / 10
Autor: Christian S.