SAMMALE – Finno-Ugric (2023)

Band: SAMMALE
Album: Finno-Ugric
Genre: Atmospheric Black Metal

Trackliste:
01. Pohjan neien kuolo (The Death of the Lady of the North)
02. Ojgo sem (A Sad Melody)
03. Kalmalauvat šelkäh (Corpse-Boards on Your Back)
04. Mi-ke no kuwom (When We Are Dead)
05. Syysmetsässä (In the Autumn Forest)
06. Kus pääva iedõ magub (Where the Sun Sleeps at Nights)
07. Kylmä ilta (A Cold Evening)

Nach dem selbstbetitelten Debüt 2022 legte der fleißiger Finne Zannibal mit seinem Projekt SAMMALE bereits ein Jahr später sein zweites Werk nach. Als Textsprache wählte die Einmann-Band ihre Landessprache und der dunkle Klang passt sehr gut zu den angeschwärzten Stücken der Spielweise des Solokünstlers. Die atmosphärische Ausformung seines Black Metal-Ausdrucks lebt von gedrosselten Sequenzen, orchestralen Beigaben, melodischen Feinheiten, harschen Taktwechseln und einigen brachialen Ausbrüchen. Im Fall des Openers kommt der Hörer durch die drastische Entschleunigung in einen Zustand der kontemplativen Ruhe oder sogar Trance. Heroische Chöre oder geflüstertes Timbre stehen finsteren Growls gegenüber, schleppender Doom kontrastiert blastende Black Metal-Attacken oder cool groovende Leichtigkeit. Zurückhaltende Melodien durchziehen die episch ausgerollten Stücke, die eine beschwörende, bedachte und aggressiv hetzende Stimmung in sich vereinen. Die typisch nordische Melancholie blitzt in den wehmütigen Harmonien immer wieder durch und so entsteht ein detailreiches, in sich geschlossenenes und farbenprächtig schillerndes Gesamtwerk. Gitarren, Harmonika oder Keyboards übernehmen dabei die Melodieführung und sorgen für Variantenreichtum hinsichtlich der stimmungsvollen Präsentation. Eine Prise an folkiger Schwermut steht den schwelgerischen Stücken sehr gut zu Gesicht. Teils lässt der Künstler karge Klänge in reduzierter Form minutenlang stoisch wirken und baut so eine dichte, vereinnahmende Stimmung auf.

Fazit: Heldenhaftes Pathos, pfeilschnelle Parts, melancholische Melodien sowie nachdenkliche Elemente gehen auf diesem Album Hand in Hand und ergeben ein spannendes, herausforderndes Werk voller liebevoller Details und Klangfarben, die auf Langzeitwirkung und Atmosphäre mehr Wert legen als plumpe Eingängigkeit.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard