Band: Ravenoir
Album: Cultus Inferi
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Glorification of Godlessness
02. Black Luna
03. Crow’s Call
04. Confession to the Darkness
05. Requiem
06. Belial’s Realm
07. Orgiastic Ceremony
08. Kingdom of Amnesia
Die Brünner Melodic Death Metal-Band Ravenoir veröffentlicht seit ihrer Gründung 2020 im Jahrestakt neue Alben und enttäuscht uns auch 2023 nicht. Nachdem sie schon mit ihrem Vorgänger In The Womb Of Sin (Review) voll überzeugen konnten, durfte man gespannt sein auf den Nachfolger. Im Oktober diesen Jahres erscheint nun ihr drittes Werk mit Titel Cultus Inferi.
Man merkt von Beginn weg, dass Mastermind Alesh ein Verfechter der Perfektion ist. So ist auch die neue Scheibe wieder grandios klar aufgenommen und lässt keine Wünsche offen. Auch was das Songwriting betrifft, wird sehr viel Wert auf eingängige Riffs gelegt. Beim Gesang bekommt man Growls, aber auch rauere Clean-Vocals geboten, die man so wohl im Gothic-Metal erwarten würde. Diese integrieren sich perfekt ins Klangbild. Aber man hat auch doomige Einflüsse verwendet, wie zum Beispiel im zweiten Track „Black Luna“. Dieser Song hat eine sehr düstere Atmosphäre und bietet schon zu Beginn des Albums sehr viel Abwechslung für den Zuhörer. Grundsätzlich sind die Werke mit sehr vielen atmosphärischen Stilmitteln verbunden und haben daher einen sehr endzeitlichen, aber auch epischen Flair. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song „Crows´ Call“, der eine mächtige und finstere Stimmung aufbaut. „Confession to the Darkness“ überrascht dann durch seine leichten Black Metal-Einflüsse und ich muss sagen diese Nummer ist das bisherige Highlight auf dieser Scheibe. Das folgende „Requiem“ macht dann seinem Namen alle Ehre, ist sehr ruhig und eine atmosphärische Klangwelt wird von gesprochenen Dialogen begleitet. Mit „Belial’s Realm“ wird ein weiterer sehr ruhiger Track serviert, der wieder leichtes Doom-Flair versprüht und erst ab der Mitte ein wenig Fahrt aufnimmt. Ich persönlich hätte mir hier wieder eine Nummer gewünscht, die erneut diese schwarzmetallische Prise beigemengt hat, um für mehr Abwechslung zu sorgen, da ab der Mitte des Albums der Fluss etwas ins Stocken gerät und man nicht mehr so facettenreich beschallt wird wie zu Beginn. „Orgiastic Ceremony“ ist zwar wieder etwas druckvoller, aber auch hier könnte die Darbietung etwas mehr Pepp vertragen. Auch beim abschließenden „Kingdom of Amnesia“ ändert sich nur wenig. Die gebotene Atmosphäre ist wirklich top, aber ich hätte mir mehr Songs wie „Confession to the Darkness“ gewünscht, da man hier wirklich perfekt und gut unterhalten wurde.
Fazit: Ravenoir sind Meister des atmosphärisch untermalten Melodic Death Metal, aber ich hätte mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.
Punkte: 8 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll