Raven Banner – Rise Up Clan

Aus der südlichsten Region Schwedens stammen die drei Musiker der Band Raven Banner. Gegründet wurde die Gruppe 2021 in Skåne. Stilistisch würde ich sie in die Schublade Melodic Death bzw. Viking Metal einsortieren. Im September 2023 veröffentlichte das Trio mit der vorliegenden Scheibe Rise Up Clan ihr Debut-Album. Es enthält 10 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 44 Minuten.

Der Opener „Rise Up Clan“ ist zugleich der Titel-Track des Albums und erinnert unweigerlich gleich an die letzten Amon Amarth-Werke. Es ist leider mittlerweile wirklich schwierig, sich einen Namen in diesem Genre zu machen, da die Kult-Band nach wie vor sehr aktiv ist und große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dadurch fallen viele ähnliche Gruppen durch den Rost. Raven Banner agieren wirklich sehr professionell und zählen mit Sicherheit zu den besseren Protagnonisten in diesem Genre. Mit druckvollem Sound, der keine Wünsche offen lässt, und mitreißenden Melodic-Riffs können sie Zuhörer schnell in ihren Bann ziehen. In thrashiger Viking-Manier geht es auch im etwas düsteren „Never Yield“ zur Sache. In die selbe Kerbe schlägt auch „Sound The Horns“ und es ist wirklich unglaublich, wie hochwertig der Sound dieses Debut-Albums ausgefallen ist. Wäre da nicht diese dicke Wolke namens Amon Amarth, die einen den Blick auf den großen Horizont dieses Genres versperren würde… so wird natürlich jeder als Nachahmungstäter abgestempelt und ad acta gelegt. In diesem Fall ist leider der sehr ähnlich klingende Gesang ein Argument für den direkten Vergleich. Diesen können die Jungs aus Skåne aber unglaublicherweise auf Augenhöhe antreten da sie vom Niveau her um nichts nachstehen. Trotz allem wäre es wohl sinnvoll auf Dauer sich musikalisch ein wenig zu verändern, um nicht im Schatten in Vergessenheit zu geraten. Wer also keinen Tunnelblick in diesem Genre hat, der sollte Raven Banner unbedingt eine Chance geben da sich dieses Album die Aufmerksamkeit verdient hat.

Fazit: Die musikalische Nähe zu Amon Amarth ist unweigerlich zu hören aber man sollte dem schwedischen Trio unbedingt eine Chance geben!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll