RÄUM – Cursed By The Crown (2023)

Band: RÄUM
Album: Cursed By The Crown
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Andromeda
02. Cursed By The Crown
03. Fallen Empire
04. Beyond The Black Shades Of The Sun

RÄUM besteht seit 2020. Die Belgier ließen sich bis zu ihrem Debutalbum Cursed By The Crown geschlagene 3 Jahre Zeit. Der rohe Black Metal feiert nicht ausschließlich die Rohheit und Härte, sondern kann auch mit instrumentellen Parts punkten. Das Quintett bietet auf 4 Tracks 37 Minuten Abwechslung.

Musisch betrachtet handelt es sich um Black Metal mit hörbaren Einflüssen anderer Gernres. So gibt es Doom- und Post Metal-Elemente. Der Wechsel von schnellen Passagen mit dominierenden Blastbeats und verzweifeltem Gekreische, hinzu langsame Passagen, häufig auch instrumental mit reißender Gitarre, ist gekonnt. Diese Zeit zum Durchatmen hält die Stimmung aufrecht, und man wartet irritiert und deprimiert auf die nächste Gewaltorgie.

Der erste Track „Andromeda“ ist mit 7 Minuten Spielzeit der bei weitem kürzeste des gesamten Albums. Die Stimmung wird gemächlich mit Gitarre aufgebaut, bis plötzlich schnelle Blastbeats einsetzen. Dieses Zusammenspiel macht direkt Stimmung, bis das Growling einsetzt. Das Gekreische zieht richtig Lebensenergie. Die Drums bleiben trotz Geschwindigkeitszunahme im Hintergrund und treiben Gitarre und Growling inferior vor sich her. Abschließend bekommen auch die Drums ihre kurzen Soli. Nur um vom Vokalisten niedergeschrien zu werden. Man ist zwar nicht in der Dunkelheit, aber im Vorhof der Hölle. Der zweite Track, titelgebend, „Cursed By The Crown“ beginnt verheißungsvoll und nimmt rasch Tempo auf. Die Drums treten aus dem Hintergrund hervor und hämmern. Das Growling wird unverständlicher, kreischender. Die Not ist hörbar. Man ist am Zenit der Stimmung angekommen. Pausen sind Mangelware, und selbst diese bleiben rasant. Hämmernde Blastbeats sind eben einer Melancholie nicht zuträglich. Aber man ist zumindest im Gemetzel angekommen, oder direkt dabei. Im Mittelspiel wird ordentlich Tempo rausgenommen, nur um abschließend mit einer Walze an Härte zu enden. Der dritte Track „Fallen Empire“ ist weniger flehend. Durch starke instrumentelle Teile bleibt die Stimmung aufrecht. Das Growling fetzt zwischendurch, eher phasenweise, hinein – nur um klarzustellen, was wirklich Sache ist: Depression und Dunkelhleit.  Der abschließende Titel „Beyond The Black Shades Of The Sun“ ist mit seinen 12 Minuten Spielzeit eher der abschließende Akt. Stilistisch schließt er sich den Vorgängern an. Nach einem epochalen Finale wird schnell Tempo herausgenommen und die Band entlässt uns ruhig und sanft aus der Dunkelheit. Und zwar mit einem Gitarrensolo in Überlänge.

Fazit: Ein gelungenes Debutalbum. Harte Passagen mit kreischenden Growlings wechseln sich mit ruhigen Teilen ab. Durch die Überlänge der einzelnen Tracks erscheint dies fast notwendig, um die dargestellte Brutalität verkraften zu können. Trotzdem bleibt die dunkle Atmosphäre über die Spielzeit aufrecht.
Man wartet gespannt auf das bereits angekündigte Album Emperor Of The Sun.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Christian S.