Band: PROFANE EXISTENCE
Album: Scorn
Genre: Melodic Black/Death Metal
Trackliste:
01. Saviour From All Plagues
02. Pilgrimage
03. Glorification Of The Morning Star
04. Bloodred Vision Of Infinity
05. Instrumental
06. Wolfsmond
07. Anthem Of Damnation
08. Into The Void Of Nothingness
PROFANE EXISTENCE war Ende der Neunziger-Jahre eine Black Metal-Band aus dem bayrischen Bad Tölz (Deutschland). In ihrer Bandhistory sind 2 Demos und 2 Longplayer zu finden. Das vorliegende Werk mit Titel Scorn wurde vor gut 20 Jahren aufgenommen, blieb aber unveröffentlicht. Im Februar 2024 änderte sich dieser Umstand und das deutsche Label Nachzehrer Records brachte dieses Werk als CD-Edition auf den Markt. Es beinhaltet insgesamt 8 Tracks bei einer Laufzeit von 47 Minuten und 20 Sekunden.
Schon zu Beginn wird klar, dass es eine gute Idee war, dieses verstaubte Werk aus den Archiven zu kramen und ihm neues Leben einzuhauchen. Der Opener „Saviour From All Plagues“ ist geprägt von düsterem Black Metal mit leicht symphonischen Elementen und erinnert dabei in manchen Momenten an Emperor, aber auch an Dimmu Borgir in ihren Anfängen. Daher denke ich, dass gerade diese Fan-Base viel Freude an diesem Album haben wird. Der Sound ist ungewöhnlich klar für die damalige Zeit ausgefallen und so bleiben keine Details im Verborgenen. Gesanglich setzt man natürlich auf giftiges Gekeife, das sehr gut mit dem Klangbild harmoniert. Noch viel eingängiger, mystisch und epischer geht es dann im darauf folgenden Song „Pilgrimage“ ans Werk. Diese Nummer erinnert noch viel mehr an bereits erwähnte Genrebands als der vorherige. Als Huldigung des symphonischen Black Metal dieser Zeit könnte man den folgenden Titel „Glorification Of The Morning Star“ sehen. Es sind einige Parts enthalten, die an erfolgreiche Genre-Heros dieser Zeit erinnern und man kann herrlich in Nostalgie schwelgen. Man hat einfach das Gefühl, dass diese Art der Performance nur Bands aus dieser Generation vorbehalten blieb. da diese bis heute unerreicht blieben. In „Bloodred Vision Of Infinity“ geht man etwas brachialer zur Sache, ohne auf oft erwähnte Tugenden zu verzichten, auch wenn diese Nummer den geringsten Eindruck hinterlässt. Dann folgt als Auflockerung ein düsteres Instrumental-Stück und dann geht es auch gleich wieder in gewohnter Manier in „Wolfsmond“ weiter. Auch in den verbleibenden Songs geben sich die Bayern keine Blöße und beenden das Album genauso symphonisch düster wie sie es eröffnet hatten.
Fazit: Es ist wirklich schade, dass PROFANE EXISTENCE der Erfolg verwehrt blieb, da sie locker mit Bands wie Emperor und Dimmu Borgir mithalten konnten. Fans des symphonischen Black Metal der späten Neunziger sollten sich diese Scheibe unbedingt zu Gemüte führen.
Punkte: 9 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll