Band: PIT VIPER
Album: Eternity
Genre: Progressive/Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Eternity
02. Elysium
03. Calypso
04. Chasm
05. Requiem
06. Spider Eyes
07. Aurora
08. Voidweaver
Eine echte Überraschung liefern die beiden Kroaten PIT VIPER mit ihrem zweiten Meisterwerk Eternity, denn schon der titelgebende Opener strotzt vor ungemeiner Musikalität und einer genialen Kombination aus Shredder-Riffs und progressiver Power. Dazwischen betten die beiden Komponisten ein wunderbar harmonisches Klargitarrensolo ein, sodass von Beginn an für jede Menge Hörspaß garantiert ist. In weiterer Folge geht es ein bisserl sperriger, progressiver und unzugänglicher zu, denn nun biegen Death-artige Harmonien, jede Menge Taktwechsel und hektische Blasts um die Ecke. Die spielerische Klasse nötigt Respekt ab und die verschachtelten Rhythmen sind nach ihrer Entknotung für den einen oder anderen Kinnlade-nach-unten-Effekt verantwortlich. Die markanten, ausgedehnten und formidabel virtuos gezupften spanischen Gitarren lassen den Soundgourmet mit der Zunge schnalzen – gleichzeitig legt sich eine wohlige Gänsehaut während „Calypso“ über den ganzen Körper. Dieses Stück entwickelt eine ähnliche Faszination wie das fantastische Instrumentalstück „And The Giants Dance“ (SUIDAKRA) – ein herrlicher Moment zum genussvollen Innehalten! Durch diesen Ruhepol wirken die rasanten Rhythmen und Grooves in weiterer Folge als Gegenpol umso aggressiver und zeichnen ein verdammt dynamisches und janusköpfiges Stimmungsspektrum. Die zweistimmige Melodieführung in Verbund mit feinsinniger Progressivität lässt uns in eine Welt voller komplexer und doch nachvollziehbarer Klangwelten eintauchen – beim Volltreffer „Chasm“ kommen noch wundervoll ausgebreitete Gesangsarrangements hinzu. Der oben angesprochene K-n-u-Effekt der totalen Begeisterung stellt sich noch einige Male ein, denn die beiden Herren schütteln coole Soli, treibende Rhythmen und leichtfüßige Komplexität souverän und locker-leicht aus den Ärmeln. Das zweite Stück ohne Gesang, genannt „Spider Eyes“ swingt durch die Integration von locker-flockigen Basslinien und tanzbarer Melodik beseelt und richtig herzerfrischend. Ob das dritte, erneut furiose Instrumental „Aurora“ geschickt platziert ist? Das fulminante Finale „Voidweaver“ detoniert dadurch jedenfalls garantiert umso heftiger.
Fazit: PIT VIPER begeistern mit einem beseelten, technisch beeindruckenden und intuitiv fließenden Fabelwerk, das mit dem ausgezeichneten Instrumental „Calypso“ [mindestens] eine Sternstunde für jeden Musikliebhaber bereithält.
Punkte: 10 / 10
Autor: Leonard