PHANTOM – Where All Knowledge Burns (2024)

Band: PHANTOM
Album: Where All Knowledge Burns
Genre: Melodic Death Metal

Trackliste:
01. Spirits
02. Phantom
03. Dark Hole Of Reality
04. Glaurung´s Bane
05. Dream Warrior
06. Preacher Of Lies
07. Against All Gods
08. Burning Steppes
09. Ashes Of Knowledge
10. Two Souls

Anfang 2023 gründen vier junge Burschen aus Pernik, Bulgarien, die Melodic Death Metal-Band PHANTOM. Nicht einmal zwei Jahre nach der Gründung liegt jetzt das erste Album, mit einer exklusiven Auflage von nur 100 Stück, vor. 10 Songs, über eine Laufzeit von rund 47 Minuten, versprechen melancholische bis düstere Stimmung, aggressive Vocals und mächtige Gitarren.

Nun, eines vorweg: melancholisch und düster habe ich es nicht erlebt. Nach einem eher ruhigen Intro ballert es mit „Phantom“ ordentlich los, recht geradliniger in-your-face-Death. Die Rhythmusabteilung treibt die Songs brachial voran, als wollten die vier Jungs mit dem Kopf durch die Wand. Dunkle, tiefe Growls, schneidige Gitarrenlinien und hie und da das eine oder andere Experiment im musikalischen Ausdruck, wie Pinch Harmonics. Zwischendurch ziemlich thrashig, dann wieder klassisch im Death beheimatet. Das alles findet seinen Höhepunkt in „Dream Warrior„. Danach ändert sich diese Charakteristik mit „Preacher Of Lies„. Ziemlich genau zur Hälfte des Songs und auch des gesamten Albums ist ein ruhigeres Interludium platziert, das seinerseits Auftakt für dominantere Gitarren darstellt. In der zweiten Hälfte des Albums nehmen die Vocals zunehmend weniger Platz ein, während die Gitarren, Soli und polyphone Melodielinien immer mehr Raum bekommen. Gleichzeitig bleiben die Songs aber galoppierend, wie in „Against All Gods„, wo die Drums rustikal geprügelt werden, bis in der zweiten Hälfte die beiden Gitarren – technisch durchaus beeindruckend – ihren Auftritt haben. Eine Songstruktur, die für den Rest des Albums beibehalten wird. Interessant dann, dass im letzten Song des Albums „Two Souls“ das Melodiemotiv aus dem Intro aufgegriffen und groß ausgebreitet wird. Der Kreis schließt sich und da kommt der Gedanke, dass auch der Übergang in der Songcharakteristik bewusst platziert und konstruiert war, liegt doch das erwähnte Interludium zwischen 22:20 und 23:30 der Spielzeit – also exakt der Mitte.

Fazit: Die vier jungen Bulgaren von PHANTOM liefern mit Where All Knowledge Burns eine ordentliche Talentprobe ab. Das Album bietet eine ganz gute Mischung: brachiale, galoppierende Songs, tiefe Growls, aber auch ausgedehnte Gitarrensoli und polyphone Melodielinien. Die Skills an den Instrumenten sind definitiv gegeben, die Songstrukturen und die Songprogression sind aber noch recht konventionell. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich da in Zukunft noch etwas mehr Eigenständigkeit entwickelt.

Punkte: 7/ 10

Autor: distelsøl