ORGG – Dimonios (2022)

Band: ORGG
Album: Dimonios
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Intro / 1917
02. A Darker Shade
03. Die Eisstadt
04. Dimonios
05. Feral War
06. Tanna
07. Ashes
08. Aurona
09. A Testament

Das zweite Album der Italiener ORGG startet bedächtig, majestätisch und bedrohlich. Orchestral geht es bei der Einleitung „1917“ zu, danach haben es die vier Musiker auch nicht besonders eilig, denn der stapfende Black / Death Metal wird nur selten von blastenden Attacken unterbrochen. Eine Prise melodischer Leads ist mit an Bord und unterstützt die ryhthmusfokussierten Stücke in ihrer Effektivität. In der Melodieführung erinnert das Quartett an Amon Amarth, auch die flatternden Riffs versuchen, ähnlich durchschlagskräftig zu erklingen. Einfache, gerade Takte und leicht progressive Anzeichen verbinden sich zu einem variablen, aber keinesfalls kopflastigen Mix, der immer wieder diese nötige Dosis an Melodie durchscheinen lässt. Dezente Keyboardteppiche addieren eine düstere Färbung, doch die Aggressivität steht im Vordergrund. Zurückhaltende Momente oder leise Töne würden als Auflockerung zur Dynamiksteigerung guttun. Das schleppende „Feral War“ geht schon in eine gute Richtung, um das Tempo nicht zum Selbstzweck verkommen zu lassen. Die dissonante Färbung klingt durchaus interessant und spannend, doch der große Wurf bleibt ORGG verwehrt. Das treibene „Tanna“ fällt mit doomigen Elementen positiv aus dem Rahmen, doch ich vermisse krönende Refrains – und dieser Umstand ändert sich leider bis zum Schluss nicht. Plus: die feine Basslinie und tragische Melodieführung beim Abschluss „A Testament„, das sonst leider zu gleichförmig bleibt.

Fazit: Eine Menge Blastbeats, ein bisserl Melodie und ein Hauch heroischer Epik – diese Mischung läuft gut des Metallers Kehle hinunter, doch Überraschungsmomente oder zündende Breaks fehlen leider und lassen dieses Album im guten Mittelfeld verharren.

Punkte: 6 / 10

Autor: Leonard