Band: ONSLAUGHT KOMMAND
Album: Malignancy
Genre: Black/Death/Grindcore
Trackliste:
01. Elite Hunting Gore
02. Pissrot Humillation
03. Third World Stoning
04. Becoming a Gut Pile
05. Born to be Deformed
06. Satanic Storming
07. Backyard of Corpses
08. Pervert Goat Kommand
09. Morbid Warfare
10. Inside the Mutilator’s Bunker
11. What’s in the Abyss?
12. Carbonized at the Lynching Tree
13. One Trench – Several Dead Bodies
14. Axis of the Unholy Power
Die Blackened Grind Death Band ONSLAUGHT KOMMAND zeigt mit ihrem neuen Malignancy, wie krank und verdorben Menschen sein können. Ihr Sound verkörpert die Haudrauf-Mentalität, die in der Grind- und (Old School) Death Metalszene gefeiert wird . Trommeln werden auf zweierlei Art gedonnert (Offbeat, Blastbeat), während aus dem Bass die alles zerberstenden Töne geschlagen und die Gitarre malträtiert werden. Das mit Leichenteilen versehene Albumcover rundet den grausigen Sound der Band perfekt ab.
Auf die Frage, ob Menschen böswillig sein können, antwortet ONSLAUGHT KOMMAND kurz und bündig mit einem „Ja“. Zum Einstieg wird mit „Elite Hunting Gore“ das Wesen der nekrophilen, mordlüsternen Menschen erklärt und geht mit „Pissrot Humilation“ sofort in die Vollen. Zur groovigen Blackened Grind Death-Klängen wird das Gefühl der Macht über andere Menschenleben verherrlicht und mit Versen wie „Gut Is My Joy“ unterstrichen. Die Religion kommt bei ONSLAUGHT KOMMAND selbstverständlich nicht zu kurz. Zwischen den Zeilen kann man den Vorwurf des Sexismus in religiösen Gemeinschaften nicht überhören – egal ob gewollt oder nicht, der Track hat Moshpit-Potenzial. Wer sich schon einmal vorgestellt hat, was nach dem Tod noch passiert, bekommt mit „Becoming A Gut Pile“ eine genaue Vorstellung davon. Achtung: heißer Tipp für Gore-Fans. ONSLAUGHT KOMMAND zeigt noch weitere Beispiele der Malignancy auf, wie zum Beispiel die Geburt atomverseuchter Missgeburten („Born to be Deformed“), das sexuelle Vergnügen mit einer toten Familie im Hintergarten („Backyard Corpses“) oder die Vorstellung, wenn Menschen im Namen von Ziegen oder Satan selbst morden („Pervert Goat Kommand“, „Satanic Storming“).Es geht dann noch weiter mit Massenleichengräbern, die zu Kriegszeiten entstanden sind. In „Morbid Warfare“ spielen die Chilenen Doom-ige Klänge an, die für Abwechslung sorgen. Sie belassen es jedoch nicht dabei und geben mit Blastbeats in „Inside The Mutilator’s Bunker“ wieder Vollgas. Zum Schluss werfen sie die Frage „What‘s In The Abyss?“ auf und tauchen mit „Carbonized At The Lynching Tree“, „One Trench – Several Dead Bodies“ sowie „Axis Of The Unholy Power“ noch tiefer unter die Niveau-Latte.
Fazit: Soundtechnisch gibt es keine intellektuellen Höhenflüge, aber das braucht ONSLAUGHT KOMMAND nicht zwingend. Die Band hat den Groove in ihrer Musik inne und der bringt die Fleischsäcke zum Schwingen. Die Texte von Malignancy sprechen mich mehr an als die Musik per se – deswegen sind sie das Herzstück des Albums. Müsste ich mich aber entscheiden, dann wäre „One Trench – Several Dead Bodies“ der Favorit. Die Riffs in diesem Lied sind weniger Akkord-lastig und klingen verspielter, was für mich purer Ohrenschmaus bedeutet.
Punkte: 6 / 10
Autor: Julian Dürnberger