ONHEIL – In Black Ashes

Das knallige Cover verspricht einiges – und die Musik auf dem dritten Werk der Niederländer schneidet soundtechnisch so richtig die Gehörgänge in kleine Filets. Ein bisserl Thrash, eine Prise Black und ganz viel Spielfreude – ist ganz einfach und bringt ganz viel Hörspaß mit sich! Wie angeschwärzter Power Metal treiben die zackigen Riffs und feinen Leads wie ein melodischer Orkan nach vorne, hier gibt es viele detailreiche Gitarrenlinien, variable Vocals sowie dynamisierende und klug gesetzte Tempiwechsel zu entdecken, die organisch fließende und kurzweilige Songs ergeben. Unauffällige Refrains wie jener des Openers „Night Terror“ tragen ihr Scherflein zur furios zündenden Mischung des quirligen Quintetts bei. Ein paar schwere Grooves und dampfende Heavy Metal-Saitenhexerei verpassen „In Black Ashes“ einen verdammt vorwärtsdrängenden Verve. Geschickt nehmen die Jungs hin und wieder den Fullspeed raus und integrieren hymnische Vibes oder coole Stop-And-Go Expressivität – als Beweis sei hier der Volltreffer „Like Shadows In The Night“ unbedingt als Hörempfehlung ausgesprochen. Die Songlängen sind perfekt gewählt, denn die Ideen haben genug Platz zur Entfaltung, doch Onheil übertreiben nie mit extremer Epik, sondern komponieren wunderbar knackig und doch höchst variabel.

Fazit: In Black Ashes ist ein furios blastendes, aber auch heldenhaft melodisches und mit eingängigen Refrains gesegnetes Album, das sowohl den aggressiv wütenden als auch den harmonischen Aspekt mehr als gekonnt in fulminanter Weise zu einem hervorragenden Gesamtpaket schnürt!

Tipp: die melodischen Feinheiten und verspielte Vielschichtigkeit kommen unter Kopfhörern besonders gut zur Geltung!

Punkte: 10 / 10

Autor: Leonard