ÖKOMISANTHROP – Church Of Virophobia / I Deny

Band: ÖKOMISANTHROP
Album: Church Of Virophobia / I Deny
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Kinder der neuen Lithurgie
02. Ocean Tides – Microplastic Breath
03. Das Experiment
04. Black Roots
05. May I Rot In The Woods
06. Poison The Heavens
07. Ökomisanthrop

Räudig rock´n´rollig und recht groovy präsentieren sich Ökomisanthrop auf ihrer EP Church Of Virophobia (2022), ergänzt durch die 2017er EP I Deny als Bonus, was abgekürzt das nette Wortspiele CoV/Id ergibt. Die Farbgebung in blau/grün-Optik fällt auch positiv auf.

Etwas sperrig, martialisch, teils dissonant und schwerfällig schleppen sich die Songs wie ein wundes Tier in repetitiver Form in des Hörers Gehörgänge, wo sie sich trotz oder wegen der unbequemen Vortragsform einnisten und Spuren hinterlassen. Der Sound ist erdig und etwas verwaschen, wodurch eine charmant nostalgische Note verströmt wird. Rumpelnd und mit punkiger Intensität lassen dich die scheinbar gleichförmigen Nummern schon bald mitwippen, wobei Darkthrone-Anhänger oder Kenner neuerer Satyricon-Alben sich besonders aufgrund des Klangbilds mit dieser EP anfreunden dürften. Düstere Anklänge, dunkle Gesänge oder akustische Atempausen sorgen für eine Prise an Abwechslung oder groovigen Drive. Die Vocals sind meist fies fauchend, aber auch experimentell, versuchen aber nicht auf Teufel komm raus abgefahren oder progressiv zu klingen. Es passiert schon recht viel innerhalb der Kompositionen, auch hinsichtlich Taktwechsel, weshalb Ökomisanthrop wohl eher schlecht als Hintegrundmusik zu empfehlen ist. Ein paar dezente moderne Klangspielereien, symphonische Epik und Doom-Grooves runden das opulente Werk ab. Bei der älteren EP frage ich mich zwar, warum sie nach ein paar Jahren noch einmal herausgebracht wird, doch man kann so als Hörer die positive soundtechnische und songschreiberische Entwicklung der Band nachvollziehen.

Fazit: Ökomisanthrop bescheren uns ein düsteres, deprimierendes und trotzdem spannendes und grooviges Werk, das durch mahlende Schleifrhythmen oder dissonante Schwere Spuren hinterlässt.

Punkte: 7 / 10

  

Autor: Leonard