Øde – Bleg Og Ensom

Der alten Schule folgend, in räudiger Manier – so präsentieren die deutschen Blackies ØDE ihren Einstand Bleg Og Ensom. Eine giftige, oft hysterische Stimme, recht verhallt, begleitet die teils schleppenden, dann von postmetallischen Melodiebögen durchzogenen Kompositionen. Es poltert, holpert, rumpelt und kracht – doch obwohl die Lieder recht ähnlich klingen, schwindeln sich immer wieder leichte rhythmische Variationen ein wie beim partiell martialisch stapfenden Titelsong. Nach und nach entwickelt sich eine manische Sogwirkung mit coolen Taktwechseln, reduzierten Passagen und bittersüßer Melancholie durchtränkt. Die drei Sprachen der Texte (D, NOR, E) sorgen für natürliche Abwechslung. Hymnische Anklänge, bissige Wutausbrüche, himmelsschreiende Verzweiflung, geschickte Tempoverschleppungen – es passiert einiges, auch einschleifende Monotonie darf ihren Platz einnehmen. Episch geht es gegen Ende während „The Nocturnal Choir Of The Forgotten Spirits“ zu, ehe uns „A World Dead And Grey“ als Rausschmeißer ans Ende des gar nicht ØDEn Weges geleitet.

Fazit: Genaues Hinhören ist hier Pflicht, denn viele melodische Details eröffnen sich aufgrund der hintergründigen, unplakativen Weise erst schrittweise.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard