NYRAK – Devourer Of All (2024)

Band: NYRAK
Album: Devourer Of All
Genre: Atmospheric Black Metal

Trackliste:
01. The Eye Of Time
02. Devourer Of All
03. Candlelight
04. Lament
05. Oceans Of Lies
06. Meaningless
07. The Abstract Shape Of Life

Sanfte Pianoklänge geleiten uns hinein ins 2. Werk des belgischen Quartetts NYRAK, ehe nach 22 Sekunden das Inferno losbricht: leicht symphonisch angehauchte Klänge schallen uns fortan bombastisch entgegen. Die Musik entwickelt sofort einen mahlstromartigen Sog und schwappt wie eine gewaltige Akustikwelle über den überrumpelten Hörer hinweg. Die vielschichtige Klangwelt wirkt auf den ersten Drücker erschlagend, doch gerade im richtigen Moment kommt ein Keyboardthema zum Vorschein. Die Intensität ebbt ab und aus der scheinbaren Stille erhebt sich der nächste aufbrausende Schub. Eine dunkel grollende Stimme und bedrohliche Aura lassen die Musik dynamisch oszillieren – teils machtvoll stampfend, dann wieder kontemplativ entspannend. Elegische Tragik und doomige Düsternis spielen ebenso eine Rolle, dagegen verzichtet die Band auf eingängige Hooks oder Refrains, sodass Devourer Of All eher wie ein pechschwarzer Soundtrack zu einem apokalyptischen Filmspektakel klingt. Die sphärischen Keyboardteppiche kommen immer wieder zum Einsatz und NYRAK setzen zudem auf harsche Kontrastwirkung – besonders gut gelungen beim vorerst höchst zurückhaltenden Stück „Candlelight“, das später seine aggressiven und zugleich opulent-orchestralen Klanglawinen entfesselt. In diesem Song ist progressive Experimentierfreude hinsichtlich der Rhythmik erkennbar. „Lament“ erinnert an einen tragischen Trauermarsch mit erneut dezent progressiven Anspielungen und kammermusikartiger Schwere. Die quasi singenden Leadgitarren setzen einen pfiffigen Kontrapunkt zu den tonnenschweren Rhythmen. Auch im weiteren Verlauf verflechten die Musiker gekonnt erhabene Symphonik, progressive Experimentierfreude und ruhige Zwischenspiele zu einem herausfordernden Gesamtwerk.

Fazit: NYRAK präsentieren uns sieben epische Stücke, die pechschwarze Düsternis und reduzierte Elemente kontrastreich kombinieren. Dieser Kammermusik-Doom-Black-Metal verdunkelt die Sonne und zieht uns hinab in lichtlose Tiefen.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard