Band: NOTHINGNESS
Album: The Hollow Gaze Of Death
Genre: Death Metal
Trackliste:
01. A Cycle Unending
02. Abyssal Woe
03. Iced Over Ash
04. The Wretched Ground Beckons
05. Wickedness In Purity
06. Adorned With A Crown Of Contempt
07. Timeless Menace
NOTHINGNESS: Die Poeten des Sterbens
Eine Band, die Death Metal der alten Schule huldigt, ist ein schwarzes Juwel in der Metalszene. NOTHINGNESS aus den USA philosophiert auf The Hollow Gaze Of Death darüber, wie sinnlos die Angst vor dem Tod eigentlich ist und schafft aus simplen Beats aus dem Death Metalbereich und doomigen Gitarrenriffs einen brutalen Sound, von dem so manche Tech-Death-Band nur träumen kann.
„A Cycle Unending“ fängt mit leichten Gitarrenklängen an und endet mit niederschmetternden Gitarrenwänden. NOTHINGNESS experimentiert mit Rhythmen und schafft es, diese dynamisch und abwechslungsreich zu verbinden. Ihre Riffs, wie in „Abyssal Woe“ strotzen nicht vor Vielfalt, aber dafür drücken sie einen zu Boden und lassen Köpfe kreisen. In Zusammenspiel mit den Drums wird der Sound noch schwerer und, ehe man sich versieht, befindet man sich in der Headbang-Ekstase.
Nicht nur ihre Musik macht Laune, sondern auch ihr Fabel für düstere Poesie ist inspirierend. Im Prinzip beschreiben sie eine sterbende Welt, wo Menschen vom Kältetod dahingerafft werden. Der Schnee wird etwa als „The angel’s sorrow iced over ashes“ beschrieben, was die düstere Stimmung verstärkt.
In „The Wretched Ground Beckons” platzen NOTHINGNESS mit einem Blastbeat hinein und schrauben langsam das Tempo zurück. Von da an wird sinniert, wie das Fleisch von den Knochen fällt und die Hoffnung von der Angst ersetzt wird.
Ihr Hang zu doom-artigen Rhythmen wird in “Adorned With A Crown Of Contempt“ deutlich. Hie und da gibt es noch explosiv-artige Blast- und Offbeats, die dem dahingerafften Menschen vergeblich versuchen, Leben einzuhauchen.
Hier wird man von den Rhythmen in ein Schleudertrauma versetzt und die fünfminütige Spielzeit wirkt wie eine Ewigkeit. Von trägen Doom-Parts wird man in Trommelsalven geschlagen und wieder zurückgeworfen.
Fazit: NOTHINGNESS sind in meinen Augen Poeten des Todes. Zwischen trägen Doomriffs und schnellen Beats ist man hin- und hergerissen, was das Album zur schwer verdaulichen Kost macht. Wer sich auf kompromisslosen Death Metal mit doomigen Einflüssen einlassen möchte, wird mit The Hollow Gaze Of Death belohnt.
Punkte: 7 / 10
Autor: Julian Dürnberger