
Band: NOCTAMBULIST
Album: Noctambulist II: De Droom
Genre: Post-Black Metal
Trackliste:
01. De Droom is Dood
02. Petrichor
03. Aderlater
04. Godvormig Gat
05. Lichteter
06. Gevoelsmens
07. Duivenbloed & Suiker
08. Vinex
09. Lang Leve de Droom
Für mich hatte das Phänomen des Schlafwandelns schon immer eine gewisse Faszination. Ich wollte verstehen, wie das möglich ist, ob sich Schlafwandler daran erinnern oder ob sie träumen. NOCTAMBULIST scheinen mir mit ihrem zweiten Album De Droom Antworten auf meine Fragen geben zu wollen.
In neun Tracks und einer Gesamtspiellänge von knapp 46 Minuten widmet sich das niederländische Quintett dem Traum. Das Intro ist dabei gleich einmal desillusionierend, wenn ein einfacher akustischer Gitarrenakkord in einen dezenten, ruhigen, kleinen Song führt, in dem lyrisch „De Droom is Dood“ verkündet wird. Mit einem trockenen Riff als Auftakt des zweiten Tracks „Petrichor“ nimmt das Album musikalisch etwas Fahrt auf, bleibt aber insgesamt eher von der ruhigeren Sorte. Die Hörenden bekommen es mit sauberem Black-Gaze zu tun, der relativ gleichrangig harsche, keifende Vocals und Klargesang zu bieten hat, wie in „Aderlater„. Ein besonderes Merkmal ist dabei jedoch, dass die Lyrics in niederländischer Sprache gehalten sind, das hört man nicht allzu oft. Auffällig ist auch ein gut hörbarer Bass, der auch wesentlich zur Melodieführung beiträgt. Die Songstrukturen sind klassisch gehalten, ohne große Überraschungen. Atmosphärisch wirken die Songs auf mich eigentümlich warm und freundlich, was durchaus im Kontrast zu den Vocals steht. Gelegentliche Double-Bass Passagen, getragene Tremolo-Riffs wie beispielsweise in „Godvormig Gat“ oder „Gevoelsmens“ vermitteln irgendwie Hoffnung, Zuversicht, ja laden zum Träumen ein, was schlussendlich doch zum Ausruf „Lang Leve de Droom“ führt.
Fazit: Mit De Droom legen NOCTAMBULIST ein solides Album für eher ruhigere Stunden vor. Ein insgesamt unaufgeregtes Werk, das vielleicht nicht von Anfang an in seinen Bann zieht, aber auch gut länger gehört werden kann, weil es handwerklich sowohl im Songwriting als auch an den Instrumenten mehr als ordentlich ist.
Punkte: 7/ 10
Autor: distelsøl