
Band: NIGHTFALL
Album: Children Of Eve
Genre: Melodic Black Metal
Trackliste:
01. I Hate
02. The Cannibal
03. Lurking
04. Inside My Head
05. Seeking Revenge
06. For The Expelled Ones
07. The Traders Of Anathema
08. With Outlandish Desire To Disobey
09. The Makhaira Of The Deceiver
10. Christian Svengali
NIGHTFALL sind wahre Veteranen der (griechischen) Black Metal-Szene. Seit Beginn der 90er mischen sie im Underground mit. Mittlerweile stehen beachtliche 10 Alben und 5 EPs auf der Veröffentlichungsliste. Kann sich das elfte Werk Children Of Eve nahtlos in die qualitativ hochwertigen Releases einreihen?
Das bärenstarke „I Hate“ startet nach einem mystisch geflüsterten Auftakt mit kraftvollem, transparentem Sound und einer kräftigen Portion Eingängigkeit gut durch. Rhythmisch akzentuierte Riffs geben einen Takt vor, bei dem der geneigte Headbanger unmöglich still sitzen kann. So arg catchy wie die Landsleute Rotting Christ oder SepticFlesh präsentiert sich der Song nicht, aber er bleibt trotzdem im Ohr hängen. Eine dezent orchestrale Aura umhüllt das Songgerüst, neben den ratternden Rhythmen ist eine moderne Klangdimension wahrnehmbar, zackige Blasts dürfen ebenso wie mittelschnelle Parts und Tremolomelodien oder wiehernde Heavy Metal-Gitarren nicht fehlen. Variabel, etwas herausfordernd und doch auch simpel sorgt das Stück für einen gelungenen Start. Ein paar doomige Einsprengsel drosseln gekonnt kurzzeitig das Tempo und die klassischen Gitarrenharmonien verleihen der Musik einen drängenden Vibe. Die kurzzeitige Rhythmusfokussierung drängt die harmonische Darbietung in den Hintergrund und ist bei „Lurking“ etwas beschwerlicher zu hören, doch der sphärische Mittelteil strahlt dafür umso heller. Ganz egal, ob knatternd und von Heavy Metal beeinflusst oder leicht technisch geprägt oder mit ausufernden Soli gespickt – NIGHTFALL fühlen sich in jedem Spieltempo wohl, sie dürften ruhig noch ein paar ruhige Momente zur Auflockerung einbauen, um die Kontrastwirkung zu erhöhen. Die modernen Klangspielereien und folkloristischen Einflüsse inklusive Frauengesang als Gegenpart zu den dunklen Growls passen auch hervorragend ins Gesamtbild.
Fazit: Ein powervoll treibendes, kämpferisch stapfendes, aber auch hochmelodisches Werk mit vielen Ohrwurmmelodien und der typisch griechischen Atmosphäre wird jedem Anhänger der alten hellenischen Garde ein hochzufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard