NEXUS OMEGA – Salvation In Decay (2025)

Band: NEXUS OMEGA
Album: Salvation In Decay
Genre: Melodic Death Metal/Metalcore

Trackliste:
01. Cyborg 2107
02. Salvation In Decay
03. The Pendulum
04. Perspective
05. Replica
06. Route 666
07. God Machine
08. Multiverse

Seit der Gründung im Jahre 2016 erschien erst ein Werk namens Password::Infinity (2018) – nun wollen es die modern angehauchten Death Metal-Heads von NEXUS OMEGA mit ihrem zweiten Streich Salvation In Decay wissen und versuchen, die [m]MDM-Gemeinde mit ihrer Stilinterpretation zu überzeugen.

Die Songtitel verraten schon, dass wir es hier mit einem kräftigen Schuss Modernität und allerhand spacigen Keyboardklängen zu tun bekommen. Kühl und maschinell rattern und knattern die Rhythmen, dazu kommen einige stimmliche Experimente bzw. gesampelte Computersequenzen, die die gewollte Distanziertheit gekonnt unterstützen. Der Metalhead nimmt dennoch nicht sofort aufgrund der Hypermoderne Reißaus, sondern erfreut sich an der coolen Reibeisenstimme oder den nett treibenden Grooves. Meist gibt die Gitarre den melodieführenden Ton an, nur manchmal finden sich fein dosierte Keyboardmotive zur Unterstützung ein. Die knapp auf den Punkt gespielten Stücke lassen unnötigen Ballast weg und knallen direkt und ohne Umschweife in die Gehörgänge. Einige gekonnte Drosselungen oder Stopps (der dynamische Titelsong beispielsweise) würzen den Klangcocktail kräftig und die schönen Keyboardlinien sorgen für strukturierende Hooks. Mich erinnert die Wirkungsweise an die Schweden Deals Death, die auch genauso durchschlagskräftig und unaufdringlich direkt komponieren. Also banale und sofort zündende, plakative Ohrwürmer und Hits finden sich vorerst nicht, doch schon beim ersten Hördurchgang erkennt man das Groove-Potential der Truppe; nach und nach schälen sich feine Gesangsarrangements, intuitive Tempodynamik und moderne Veredelungen heraus, die ein stimmiges Ganzes ergeben. Ein nette Gitarrensolo hier, ein paar Stakkato-Grooves da, dazwischen fließende Taktwechsel oder mechanische Einsprengsel – ein gelungenes Miteinander von drückenden Riffs, melodischen Beigaben und elektronischen Farbtupfern. Am besten gelingt die Kombination beim plakativ betitelten „Route 666“ mit (ihr habt es gewiss schon erraten) In Flames-Gedächtnisriff und dem folgenden Riffgewitter „God Machine„, da laufen NEXUS OMEGA auch refraintechnisch zur Hochform auf. Überraschend sphärisch und rein instrumental biegt Salvation In Decay beim trippigen Finale „Multiverse“ in die harmoniegetränkte Schlussrunde.

Fazit: NEXUS OMEGA bringen uns ein teils kühl distanziertes, teils kräftig nach vorne schiebendes Werk zu Gehör, das aber niemals penetrant mechanisch wirken möchte oder nur Cyber-Metal-Heads ins Boot holen will. Die Kombination aus Power, Harmonie und Moderne gelingt wunderbar, ohne allzu eingängige Klischees bemühen zu müssen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard